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Dortmund: Clan-Chef Sammy Miri aus der Türkei nach Deutschland abgeschoben


In der Türkei verhaftet
Chef des Miri-Clans nach Deutschland abgeschoben

Von t-online, dpa, fe

Aktualisiert am 06.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Bei einer Clan-Razzia im Ruhrgebiet haben Einsatzkräfte am frühen Donnerstagmorgen 21 Objekte in Dortmund und angrenzenden Städten durchsucht.Vergrößern des Bildes
Beamte bei der Razzia im Ruhrgebiet (Archivbild): Nun wird Miri der Prozess gemacht. (Quelle: Justin Brosch/dpa./dpa)

Während seine Komplizen verhaftet werden, setzt sich Sammy Miri ins Ausland ab. Der Drogenhändler ist nun zurück in Deutschland – und ihm droht eine lange Haft.

Nach drei Jahren auf der Flucht wurde der Dortmunder Drogenboss Sammy Miri nach Deutschland abgeschoben. Wie die Staatsanwaltschaft Dortmund und das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) am Montag mitteilten, ist Miri bereits am Samstag in der Bundesrepublik angekommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Im Jahr 2021 war gegen Miri ein Haftbefehl wegen des Handels mit Kokain erlassen worden, das Clan-Mitglied flüchtete zunächst nach Spanien und dann in die Türkei. Im März dieses Jahres wurde Miri von den türkischen Behörden verhaftet, in Deutschland drohen ihm nun bis zu 15 Jahre Haft.

Razzia und Flucht vor drei Jahren

Sammy Miri heißt mit bürgerlichem Namen Esmat E., in Dortmund lebte er im Nobelviertel am Südufer des Phoenix-Sees. Mit Komplizen soll er einen Kokainring betrieben haben, dem die Ermittler 2020 durch die Entschlüsselung Zehntausender Chatnachrichten des Kurznachrichtendienstes Encrochat auf die Spur kamen.

Zu den Daten gehörten auch 40.000 Botschaften, mit denen sich die mutmaßliche Kokain-Dealer-Bande unter Führung des Miri-Clans austauschte. Offen hätten die Führungskader über die Deals kommuniziert, sogar Fotos von Kokainblocks verschickt, hatte die Staatsanwaltschaft damals berichtet.

Miri-Clan seit 2015 im Visier der Polizei

2021 dann führten die Beamten eine großangelegte Razzia im Ruhrgebiet durch, bei der sieben Männer aus dem Umfeld von Sammy Miri festgenommen wurden. Der 38-Jährige selbst setzte sich ins Ausland ab.

Der libanesisch-stämmige Miri-Clan mit seinen kriminellen Strukturen ist bereits seit einigen Jahren im Visier der Polizei. Bereits 2015 hatten demnach konkurrierende Gruppen in Dortmund um die Vorherrschaft beim Kokainhandel gekämpft, darunter auch Mitglieder des Miri-Clans. 2018 und 2019 habe es dann gewaltsame Auseinandersetzung zwischen den Bandidos und dem Clan gegeben.

Verwendete Quellen
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