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Miri-Clan in Dortmund: Das ist über den Chef Sammy Miri bekannt


Nach Deutschland abgeschoben
Kokain, Geld und Macht: Das ist Clan-Boss Sammy Miri

Von t-online, fe

Aktualisiert am 07.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Black gun with a pack of euros and packets of drugs on a white tableVergrößern des Bildes
Drogen, Euroscheine und eine Pistole (Symbolbild): Die Vorwürfe gegen Sammy Miri wiegen schwer. (Quelle: Aleksandr Semeniaka)

Drei Jahre lang ist Sammy Miri vor den deutschen Behörden geflohen, nun sitzt er in Dortmund in U-Haft. Auf der Flucht dokumentierte der Clanboss sein luxuriöses Leben.

Nach einer Razzia im Jahr 2021 in Dortmund setzte sich Clanchef Sammy Miri ins Ausland ab, erst nach Spanien, dann in die Türkei. Hier konnte Miri Anfang des Jahres von den türkischen Behörden verhaftet werden, am vergangenen Wochenende wurde er wegen des Verdachts auf Drogenhandel nach Deutschland abgeschoben. Wer ist der Mann, der der Justiz drei Jahre lang davonlaufen konnte?

Auf seinem Instagram-Account posiert Sammy Miri mit Luxuswagen, am Pool, vor einem Privatjet, im Urlaub und mit dem Dortmunder Gangsterrapper 18 Karat. Die deutschen Behörden sind sich sicher: Miri finanziert diesen ausschweifenden Lebensstil mit Drogengeld, er soll mit Kokain gehandelt und so große Summen verdient haben.

Schnelles Geld durch Kokain

Mit bürgerlichem Namen heißt der 38-Jährige Esmat E., er benutzt den Namen "Sammy Miri" als Alias. Er und seine Familie sollen aus Syrien stammen, in Dortmund gilt er als Kopf des hiesigen Miri-Clans, der auch in Bremen prominent vertreten ist. In der Ruhrgebietsmetropole soll Miri im Nobelviertel am Südufer des Phoenix-Sees gelebt haben, von hier aus auch seine Drogengeschäfte gesteuert haben. Auch während seiner Zeit in der Türkei soll er den Behörden zufolge weitere Rauschgift-Deals koordiniert haben.

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Die Behörden waren den Drogengeschäften im Jahr 2020 mithilfe französischer Ermittler auf die Spur gekommen. Den Beamten in Frankreich war es gelungen, Chatverläufe des Kurznachrichtendienstes Encrochat zu entschlüsseln, der wegen seiner vermeintlichen Sicherheitseide von Kriminellen weltweit zur Planung und Abwicklung ihrer schmutzigen Geschäfte genutzt wird beziehungsweise wurde. Dabei stießen die Ermittler auch auf etwa 40.000 Botschaften, über die sich die mutmaßliche Dealerbande unter Führung des Miri-Clans ausgetauscht hatte.

Razzia im Jahr 2021 – doch Miri ist schon weg

Insgesamt, so die Dortmunder Polizei, konnte sie auf Grundlage der Daten 810 Täterakten sowie 722 Fallakten anfertigen. "Diese stehen zum Großteil im Zusammenhang mit Delikten aus dem Bereich der Rauschgiftkriminalität, mit dem Schwerpunkt im Einfuhrschmuggel und Handel mit Kokain und Marihuana in nicht geringen Mengen", so die Polizei weiter. Eine dieser Täterakten gehört zu Sammy Miri.

2021 folgten dann Razzien der Behörden, Beamte durchsuchten insgesamt 21 Objekte in Dortmund, Bochum und Werl. Es ging um Drogenhandel und Verstöße gegen das Waffengesetz. Spezialeinheiten kamen zum Einsatz, sieben Personen konnten festgenommen werden. Doch Miri hatte sich bereits nach Spanien abgesetzt. Die Staatsanwaltschaft ließ nach ihm mit einem internationalen Haftbefehl fahnden.

Jetzt sitzt Sammy Miri in deutscher U-Haft

Im März 2024 wurde Miri im türkischen Urlaubsort Antalya gestellt und verhaftet, saß seitdem in türkischer Haft. Am Samstag, 3. August, ging sein Auslieferungsflug nach Dortmund, wo ihm zwei Haftbefehle eröffnet wurden – einer wegen seiner Taten in Deutschland und ein zweiter wegen Verbrechen, die er aus der Türkei heraus begangen haben soll. Noch am selben Tag wurde er dem zuständigen Gericht vorgeführt und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange sagt, dass "die Top-Ebene des Dortmunder Miri-Clans nun hinter 'Schloss und Riegel'" sitze – der Clan sei "schwer getroffen und zu wesentlichen Teilen zerschlagen worden." Und weiter: "Allen, die unsere Rechtsordnung nicht ernst nehmen wollen, muss klar sein: Wir werden alles dafür tun, dass sie die Konsequenzen für ihr Handeln tragen müssen".

Verwendete Quellen
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