Rund 1.000 Polizeimaßnahmen So viele Straftäter hat die EM mit sich gebracht
Dortmunds Polizeipräsident zieht Bilanz und äußert sich zur Sicherheit während der EM. Vier größere Einsätze lösten Aufregung aus, rund 1.000 Maßnahmen ergriff die Polizei.
Nach einem Monat und 51 Spielen ist die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland mit Spanien als Sieger zu Ende gegangen. In der EM-Gastgeberstadt Dortmund zieht die Polizei eine überwiegend positive Bilanz. Oberstes Ziel sei es gewesen, dass die vielen Hunderttausend Besucher sich – trotz angespannter weltweiter Sicherheitslage – in Dortmund sicher fühlen.
"Mein Fazit: Das ist unseren zahlreichen Einsatzkräften auf beeindruckende Weise gelungen", bilanzierte Polizeipräsident Gregor Lange am Dienstag. Allerdings sei es auch ein Kraftakt gewesen, der jede Menge personelle Ressourcen gefordert habe.
Bei insgesamt 36 Public-Viewing-Veranstaltungen, sechs Spieltagen, drei Autokorsos und einer Vielzahl von Fan-Walks kam es zu insgesamt 255 Straftaten. Das Abbrennen von Pyrotechnik machte dabei den Großteil aus. 116 Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz waren hier zu verzeichnen. Hinzu kamen 46 Körperverletzungsdelikte und 29 Hausfriedensbrüche als nennenswerte Taten.
Die Polizei Dortmund traf während der gesamten Zeit eigenen Angaben zufolge 996 polizeiliche Maßnahmen nach dem Polizeigesetz und der Strafprozessordnung mit einem Bezug zur EM. 95 davon waren mit einem Freiheitsentzug verbunden.
Die vier größten Ausschreitungen im Überblick:
- Bei der ersten Partie in Dortmund suchten 50 italienische sogenannte "High-Risk-Fans", in der Potgasse in der Dortmunder Innenstadt die Auseinandersetzung mit albanischen Fußballanhängern. Durch ein schnelles und konsequentes Einschreiten der Einsatzkräfte sei dieses Aufeinandertreffen bereits im Vorfeld verhindert worden.
- Bei der zweiten Begegnung im BVB-Stadion Dortmund kam es kurz vor Spielbeginn auf der Tribüne zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen englischen und georgischen Fans. Auch hier haben Ordnungskräfte und Polizei der Bilanz zufolge Schlimmeres verhindert.
- Und dann wäre da noch der Kletterer auf dem Stadiondach, der sogenannte Roofer, bei der Begegnung Deutschland gegen Dänemark. Er hatte die Sicherheitsverantwortlichen intensiv beschäftigt.
- Beim Halbfinale mussten Polizisten bei Kneipenschlägereien zwischen englischen und niederländischen Fußballfans eingreifen. In einer Bar in der Kleppingstraße warfen Fans mit Flaschen und Stühlen aufeinander.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Dortmund vom 16. Juli 2024