Nach Messerangriff Viel Polizei bei Pax-Europa-Kundgebung in Dortmund
Ein Messerangriff an einem Stand der islamkritischen Bewegung Pax Europa hat Entsetzen ausgelöst. Der Verein will sich nicht einschüchtern lassen und demonstriert in Dortmund unter viel Polizeischutz.
Rund eine Woche nach dem Messerangriff im Umfeld einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa in Mannheim hat der Verein unter viel Polizeischutz eine Kundgebung in Dortmund abgehalten. "Wir sind mit einem starken Aufgebot vor Ort", sagte ein Sprecher der Polizei am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Neben uniformierten Polizisten seien auch Beamte in Zivil im Einsatz.
Wie viele Polizisten genau beteiligt sind, wollte der Sprecher aus einsatztaktischen Gründen nicht sagen. Die Versammlung sei mit zwei Gitterreihen rundherum abgesperrt, zwischen denen zum weiteren Schutz Polizisten stünden. Auch die Zugänge zur abgesperrten Fläche würden kontrolliert, erklärte der Sprecher.
Vereinzelt verbale Auseinandersetzungen
"Das ist eine besondere Vorsichtsmaßnahme aufgrund der Gefährdungsbewertung. Die Vorfälle in Mannheim fließen natürlich in eine solche Bewertung ein, und dementsprechend sind die Sicherheitsmaßnahmen erhöht", sagte der Polizeisprecher. Es gebe vereinzelt verbale Auseinandersetzungen mit Zuhörern, die auf solchen Kundgebungen aber normal seien, insgesamt sei es aber "sehr ruhig".
Pax Europa hatte die Kundgebung nach eigenen Angaben für 30 bis 40 Personen angemeldet. "Wir sind gut geschützt durch die Polizei und doppelte Gitter. Es ist alles friedlich", sagte Pax-Europa-Schatzmeisterin Stefanie Kizina der Deutschen Presse-Agentur. Bereits vorab hatte sie erklärt, dass seitens der Organisation kein eigener Sicherheitsdienst vorgesehen sei.
Verletztes Vorstandsmitglied nicht vor Ort
Nicht dabei war am Samstag das bei dem Angriff in Mannheim verletzte Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger. "Das wird noch dauern, bis er wieder dabei ist. Er muss sich erst mal erholen", sagte Kizina. Die Kundgebung wegen der Vorfälle abzusagen, sei nicht infrage gekommen und wäre "ein völlig falsches Signal" gewesen.
Ein 25-jähriger Afghane hatte vergangenen Freitag fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa in Mannheim sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Beamte erlag später seinen Verletzungen. Der Angreifer wurde bei der Attacke von einem Polizisten angeschossen. Wegen seiner Verletzungen wurde er operiert und war in den vergangenen Tagen nicht vernehmungsfähig.
- Nachrichtenagentur dpa
- Artikel von t-online