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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Champions League und EM 2024 Dortmunder Polizeichef über Terrordrohung: "Ändert nichts"
Dortmund rüstet sich für Großevents, doch die Terrorwarnung des Islamischen Staates lässt aufhorchen. Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen, um jedes Szenario zu entschärfen.
Die Europameisterschaft steht vor der Tür und auch das Champions-League-Finale wird in Dortmund in einem Massenevent gefeiert werden. Hunderttausende Menschen werden sich zum CL-Finale in der Stadt tummeln, Millionen werden es ab dem 14. Juni zum Anpfiff der Europameisterschaft in Deutschland sein.
"Wenn es in der Vergangenheit Hinweise gegeben hat, auch vom IS, dann sind das Teile einer perfiden Strategie der Angstverbreitung. Aber sie ändern nichts an unseren Gefahrenprognosen und an unseren Einsatzkonzepten."
Gregor Lange, Dortmunder PolizeiChef
Dortmund ist Gastgeber der diesjährigen EM. In einer der jüngeren Ausgaben seines Hochglanzmagazins wirbt der Ableger "Provinz Khorasan" der islamistischen Terrororganisation "Islamischer Staat" gezielt für die vierwöchige Großveranstaltung vom 14. Juni bis zum 14. Juli und weist auf die Stadien in Dortmund, Berlin und München hin. Mehr dazu lesen Sie hier.
Zu den Sicherheitsvorkehrungen im Zuge des zunächst anstehenden Champions-League-Finales äußerte sich am Dienstag Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange: Man sei auf alle Szenarien eingestellt, sagte er. "Wenn es in der Vergangenheit Hinweise gegeben hat, auch vom IS, dann sind das Teile einer perfiden Strategie der Angstverbreitung. Aber sie ändern nichts an unseren Gefahrenprognosen und an unseren Einsatzkonzepten.", so der Polizeichef.
Austausch mit LKA, BKA und Verfassungsschutz
Man sei in Dortmund im ständigen Austausch mit allen Sicherheitsbehörden. LKA, BKA, Verfassungsschutz – alle seien mit an Bord. "Wir wissen, was wir tun müssen. Wir wissen auch, welche Personen wir in den Blick nehmen müssen", so Lange.
Bereits beim Public Viewing zum Champions-League-Finale sei die Polizei an beiden Tagen – falls es einen Meisterkorso gibt – entsprechend stark aufgestellt. Mehrere Hundertschaften sowie verdeckte Zivilpolizeien seien wie üblich im Einsatz, um Störungen schnellstmöglich erkennen zu können.
Innenminister Reul: Hohe abstrakte Terrorgefahr in NRW
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sagte am Dienstag in Düsseldorf, dass derzeit eine "hohe abstrakte Gefahr" für terroristische Anschläge bestünde. Das gelte auch für die bevorstehende Fußball-EM, auch wenn es aktuell keine konkrete Bedrohungslage gebe. "Die Gefahr ist abstrakt und kann eben dann ganz schnell konkret werden. Die Erfahrung zeigt, gerade im Islamismus können aus Extremisten ganz schnell Terroristen werden", sagte Reul. Auch die Gefahr, dass sich Einzelpersonen radikalisieren, sei durch den Konflikt zwischen Gaza und Israel derzeit erhöht.
Nach der Pandemie hätten außerdem auch die "Missionierungsversuche in den Innenstädten" und die dortige Verteilung szenetypischen Schriftguts wieder zugenommen, erklärte Reul. "Wir haben die Gefahr mittlerweile auf der Straße und im Netz." Der Verfassungsschutz werde diese Bedrohungen weiter aufspüren und im Rahmen seiner Möglichkeiten alles Nötige tun, um diese Gefahren zu bannen.
- Pressekonferenz der Stadt Dortmund im Zuge des Champions-League-Finales
- Mit Material der dpa