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Lünen: Ex-Politiker Daniel Wolski wegen Missbrauch verurteilt


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Prozess gegen Daniel Wolski
Missbrauch: Ex-Vize-Bürgermeister muss dreieinhalb Jahre in Haft


Aktualisiert am 14.05.2024Lesedauer: 2 Min.
Prozess gegen WolskiVergrößern des Bildes
Der angeklagte Ex-Vize-Bürgermeister Daniel Wolski sitzt zu Beginn des Prozesses auf der Anklagebank (Archivbild): Nun kam das Urteil. (Quelle: Bernd Thissen/dpa/dpa-bilder)
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Der ehemalige Vizebürgermeister von Lünen, Daniel Wolski, hat sich mit Kindern und Jugendlichen zum Sex gegen Geld verabredet. Die Kammer entschied sich für ein hohes Strafmaß.

Sexualisierte Chats, Treffen gegen Bezahlung und kinderpornografische Fotos auf dem Handy: Am Bochumer Landgericht wurde am Dienstag der stellvertretenden Bürgermeister von Lünen, Daniel Wolski, zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Kammer um Richter Nils Feldhaus sieht es als erwiesen an, dass sich der 41 Jahre alte ehemalige SPD-Politiker seit Anfang 2018 mehrfach mit Jugendlichen zum Geschlechtsverkehr verabredet hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte Anklage in 32 Fällen erhoben. Sie hatte eine Strafe von drei Jahren und zehn Monaten gefordert.

Man könne die pädophilen Neigungen "nicht als Verirrung abtun", begründete Feldhaus das Urteil. Es sei hier um "reine Triebbefriedigung gegangen" – anders, als der Angeklagte behauptetet hatte. Zudem sei Wolski bei nahezu allen Taten äußerst manipulativ vorgegangen, um Geschlechtsverkehr sowie Nacktbilder von den Jugendlichen einzufordern. Das Gericht empfahl dem Angeklagten in der Urteilsbegründung, sich in therapeutischer Hilfe zu begeben.

Wolski sitzt seit Oktober 2023 in Untersuchungshaft. Am Dienstag durfte er diese jedoch verlassen, da die Kammer keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr mehr sieht. Ins Gefängnis muss Wolski dann wieder, sobald das Urteil rechtskräftig ist. Die Verteidigung sowie die Staatsanwaltschaft haben die Möglichkeit Revision einzulegen.

Wolskis öffentliche Entschuldigung

Wolski selbst nutzte am letzten Verhandlungstag noch einmal die Gelegenheit, um Reue im Gerichtssaal zu zeigen. Nachdem die Kammer den Antrag seines Strafverteidigers Edgar Fiebig abgelehnt hatte, Presse und Öffentlichkeit von der Entschuldigung auszuschließen, richtete Wolski folgende Sätze an eines seiner Opfer: "Frau K. (Name von der Redaktion gekürzt), ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich in aller Form und von Herzen für mein Verhalten zu entschuldigen. Ich bitte um Vergebung."

Die Geschädigte, die mit zwei weiteren Opfer als Nebenklägerin im Gerichtssaal anwesend war, ließ diese Worte unkommentiert. Im Vorfeld der Urteilsverkündung sagten zwei geschädigte, junge Frauen zu t-online, dass sie auf ein hohes Strafmaß hoffen.

Wolski hatte einen Teil der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bereits zu Beginn des Prozesses gestanden. Laut Staatsanwaltschaft wusste Wolski in allen angeklagten Fällen über das Alter der Mädchen und Jungen genau Bescheid. Das soll ihn aber nicht davon abgehalten haben, den zwischen 14 und 17 Jahre alten Jugendlichen anzügliche Fotos zu schicken und auch von diesen die Übersendung von Nacktbildern zu verlangen. Mit mehreren Jugendlichen soll sich der 41-Jährige außerdem in seiner Wohnung oder in seinem Auto getroffen haben.

Bei den Treffen in Bochum, Dortmund und Lünen zahlte Wolski zwischen 40 und 100 Euro. Im Jahr 2019 hatte der 41-Jährige auch Whatsapp-Kontakt mit einem Kind und hatte versucht, es für Oralverkehr zu einem Treffen zu bewegen. Auch dabei hat er pornografisches Material verschickt. Bei Durchsuchungen auf seinem Handy und anderen Geräten waren dem Gericht zufolge zahlreiche kinder- und jugendpornografische Inhalte gefunden worden.

Wolski war im Herbst 2023 von sämtlichen politischen Ämtern zurückgetreten. Auch ist er aus der SPD ausgetreten, "um Schaden von der Partei abzuwenden", wie er damals mitteilte.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der dpa
  • Reporter vor Ort
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