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Ordnungsamt ermahnt Dutzende Falschparker in Dortmunds Hafenviertel – Bewohner sauer


Parkplatzärger im Hafenviertel
Ordnungsamt ermahnt Dutzende Falschparker – Bewohner sauer


03.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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So will es die Stadt: Autofahrern, die in der Feldherrnstraße auf dem Bürgersteig parken, droht das Ordnungsamt ab sofort mit Strafgebühr.Vergrößern des Bildes
So will es die Stadt: Autofahrern, die in der Feldherrnstraße auf dem Bürgersteig parken, droht das Ordnungsamt ab sofort mit Strafgebühr. (Quelle: Terhorst)

Plötzliche Strafzettel der Stadt sorgen für Unruhe im Hafenviertel: Das Ordnungsamt Dortmund greift dort durch. Anwohner protestieren gegen das Wegfallen von Parkplätzen.

Im Dortmunder Hafenviertel gibt es Ärger um Parkplätze. Dutzende Fahrzeughalter haben vergangene Woche eine Warnung des Ordnungsamtes der Stadt Dortmund mit dem Verweis auf eine Verkehrsordnungswidrigkeit aufgrund von falschem Parken bekommen. Im Fokus der Parkplatzkontrolleure standen Fahrzeuge in der Feldherrnstraße. In der Straße parken Bewohnerinnen und Bewohner eigentlich alle quer zum Bürgersteig – und das seit über zwei Jahrzehnten.

Das will die Stadt nun ändern. Kontrolleure des Ordnungsamtes verteilten innerhalb eines Tages über 60 Verwarnungen. Dort heißt es: "Wir machen Sie hiermit aufmerksam, dass das Abstellen von Fahrzeugen an dieser Stelle gegen die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung verstößt." Im Wiederholungsfall wolle die Stadt keine Ausnahme mehr dulden und Verstöße gebührenpflichtig ahnden.

Kritik gegen Ad-hoc-Parkplatzahndungen

Viele Bewohnerinnen und Bewohner zeigten sich verunsichert und sauer, nachdem sie die schriftlichen Verwarnungen des Ordnungsamtes an ihren Autos vorgefunden hatten. "Die nehmen uns einfach ein Drittel der Parkplätze weg. Wenn wir jetzt nicht mehr quer parken dürfen, reichen die Parkplätze in diesem Viertel niemals aus", sagt eine Anwohnerin. Sie wirft der Stadt Willkür, ohne nachvollziehbare Informationen für die Bewohner des Viertels, vor.

Eine weitere Anwohnerin zeigt sich ebenfalls empört: "Welche Alternativen bietet uns die Stadt denn an? Sollen wir jetzt ins Parkhaus fahren?" Hierzu sagt die Stadt: "Ein neues Konzept gibt es hier nicht. Die Parkordnung besteht schon lange. Sie wurde nur offenbar nicht immer beachtet."

Die Stadt entgegnet den Vorwürfen auf Anfrage weiter, dass der öffentliche Parkraum insbesondere in den innerstädtischen Quartieren begrenzt sei. "Grundsätzlich gilt auch, dass es kein Recht auf einen Stellplatz im öffentlichen Verkehrsraum im Nahbereich der eigenen Wohnung oder eines anderen individuellen Zielorts gibt."

E-Autos: Parkprivileg beim Laden

E-Autos räumt die Verwaltung allerdings offenbar ein Sonderrecht ein, denn in der sich im Viertel befindlichen Fichtestraße ist das Stromtanken und Parken für E-Autos auf dem Bürgersteig grundsätzlich erlaubt.

Bleibt die Stadt mit ihrer Androhung der Ahndung konsequent, würden wohl etwa 40 Prozent der Parkplätze wegfallen. "Die Menschen, die von der Umsetzung der jahrelang bestehenden Parkordnung betroffen sind, müssen sich also gegebenenfalls einen legalen Parkplatz an einem anderen Ort suchen – auch wenn sich der Fußweg zur eigenen Wohnung dadurch verlängert", lässt die Stadt hierzu weiter mitteilen. Berechnungen, wie viele Anwohnerinnen und Anwohner von der Ad-hoc-Maßnahme betroffen sind, liegen der Stadt zum jetzigem Zeitpunkt nicht vor.

Zur Frage des Anwohnerparkens im Hafenviertel: Diese sei perspektivisch zwar geplant, aber hier könne man noch keine genauen Angaben zum Zeitpunkt der Einführung machen.

EM beflügelt Parkdiskussion in mehreren Stadtteilen

Aktuell ist in vielen Stadtteilen das Parken im Zusammenhang mit der Fußballeuropameisterschaft ein Thema. So wird die Sorge vor Parkplatzengpässen in den südlichen Bezirken, wie etwa in Hombruch, politisch heiß diskutiert. Sechs Spiele der EM finden in Dortmund statt.

"Schon jetzt sind die Anwohnerinnen und Anwohner in Barop, Schönau und Brünninghausen durch die Fußballspiele belastet und warten seit Jahren auf ein tragfähiges Konzept", monierte etwa die CDU-Bezirksfraktion. Diese forderte die Stadtverwaltung auf, ein Verkehrskonzept für die Wohngebiete in Stadionnähe zu erstellen.

Zudem wirft die Fraktion der Verwaltung Fehler bei der Verkehrsplanung vor. Diese gehe davon aus, dass Fans vornehmlich mit dem ÖPNV, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Stadion gelangen werden. Diese Annahme sei "fahrlässig".

Und auch die Grünen im Stadtrat wollten aufgrund des drohenden Parkplatzmangels in der Stadt von der Verwaltung wissen, wie die Parkraumüberwachung während der Spieltage in den angrenzenden Vierteln gewährleistet werde.

Fördern will die Stadt die Anreise per Bahn und Fahrrad mit einem teuren Parkplatzpreis: 24 Euro soll das Parken vor dem Stadion, im Westfalenpark und an den Westfalenhallen kosten. Tickets sind auch nur im Vorfeld online erhältlich.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an die Pressestelle der Stadt Dortmund
  • Gespräch mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Dortmunder Hafenviertels
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