AfD-Landesparteitag in Marl Massiver Protest und hohe Sicherheitsvorkehrungen
Am Samstag fand in Marl der Landesparteitag der AfD statt. Begleitet wurde die Veranstaltung von massiven Sicherheitsvorkehrungen und lautstarken Protesten von Gegnern der Partei. Aufgerufen zu Protesten hatten auch Gewerkschaften.
Begleitet von lautstarken Gegenprotesten und massiven Sicherheitsvorkehrungen der Polizei hat die AfD am Samstag in Marl ihren Landesparteitag abgehalten. AfD-Landesparteichef Martin Vincentz kandidiert für eine zweite Amtszeit. Gegenkandidaten hatte der 37-jährige Mediziner, der öffentlich vergleichsweise gemäßigt auftritt, bis kurz vor Beginn des Treffens zunächst nicht.
Während des AfD-Parteitags mit gut 700 Delegierten in einer Marler Eventhalle kam es ganz in der Nähe zu Gegenkundgebungen. Aufgerufen zu einer Demonstration gegen die AfD-Veranstaltung hatte unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB. Zu der Kundgebung kamen am Vormittag rund 2.000 Menschen. Schon bei der Zufahrt zu der Eventhalle wurden die AfD-Delegierten von lautstark protestierenden weiteren etwa 100 Demonstranten empfangen. Den Beamten zufolge blieb es friedlich. Die Teilnehmer zeigen Schilder und Plakate gegen die AfD.
Umfragen sehen die AfD in NRW bei 13 bis 15 Prozent
Vincentz ist seit Februar 2022 Landeschef der NRW-AfD und führt auch die Landtagsfraktion an. Ihm werden auch bundespolitische Ambitionen nachgesagt. Die rechtspopulistische AfD kam bei der Landtagswahl in NRW im Mai 2022 auf 5,4 Prozent. Umfragen sahen die AfD im bevölkerungsreichsten Bundesland zuletzt bei 13 bis 15 Prozent. Begleitet von lautstarken Gegenprotesten und massiven Sicherheitsvorkehrungen der Polizei hat am Samstag in Marl der Landesparteitag der nordrhein-westfälischen AfD begonnen.
Auslöser für die seit Januar andauernde Protestwelle war das Bekanntwerden eines Geheimtreffens unter anderem mit AfD-Politikern in Potsdam, auf dem nach Informationen des Recherchenetzwerks Correctiv über die massenhafte Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland beraten wurde. Sie richtet sich aber auch gegen das Erstarken rechtsextremistischer und rechtspopulistischer Kräfte insgesamt – dabei speziell gegen die AfD.
- Material der afp
- Material der dpa