Prozessbeginn in Hagen Altenpfleger soll Seniorinnen missbraucht haben
Ein 51-jähriger Altenpfleger soll in einer Seniorenresidenz mindestens 15 Bewohnerinnen missbraucht und sie dabei gefilmt haben. Beim Prozessauftakt kündigte er an, sich zu den Vorwürfen äußern zu wollen.
Am Hagener Landgericht hat am Donnerstag der Missbrauchsprozess gegen einen 51-jährigen Altenpfleger aus Ennepetal begonnen. Der Angeklagte soll als Pflegefachkraft in einer Ennepetaler Seniorenresidenz sexuelle Übergriffe auf 15 pflegebedürftige Bewohnerinnen verübt haben. Laut Anklage sollen die betroffenen Seniorinnen aufgrund von Demenz oder anderen Erkrankungen nicht in der Lage gewesen sein, sich gegen die Übergriffe zu wehren.
Nachdem zum Prozessauftakt am Mittwoch die Anklageschrift verlesen wurde, habe der Angeklagte für den weiteren Verhandlungstag eine Stellungnahme angekündigt, wie eine Sprecherin des Landgerichts t-online mitteilte. Die Frage wird hier sein, ob er sich zu den Tatvorwürfen näher einlässt oder die gegen ihn erhobenen Vorwürfe abstreitet.
Hinweis brachte die Ermittlungen ins Rollen
Ein anonymer Hinweis brachte damals die Ermittlungen ins Rollen: Ein Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung in Ennepetal bei Hagen will gesehen haben, wie sich ein Kollege nachts über das Bett einer demenzkranken Frau gebeugt hat – nackt. Die eingeleiteten Ermittlungen gegen den 51-jährigen Pfleger förderten schließlich erschreckende Beweise zutage: Der Mann soll sich zwischen April 2021 und dem Juni dieses Jahres an neun schwer dementen Frauen sexuell vergangen haben.
Laut Staatsanwaltschaft Florian Janzon soll der 51-Jährige von den Missbrauchstaten jeweils Fotos und Videoaufnahmen angefertigt haben. Der Mann wurde längst von der Arbeit im Pflegeheim freigestellt. Der Beschuldigte befindet sich seit dem 13. Juli in Untersuchungshaft, schwieg aber laut Staatsanwaltschaft bislang zu den Vorwürfen.
- Mit Material der dpa
- Auskunft der Pressestelle des Langerichts Hagen