Borussia Dortmund: Sebastian Kehl macht nach Sieg Kampfansage gegen Berlin

Nach dem 4:2-Sieg des BVB über Union Berlin verteilt Sportdirektor Kehl ein dickes Lob an die Mannschaft und schickt eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Mit den besten 45 Minuten dieser Saison und einer starken Offensivleistung hat der BVB das Spiel gegen Union Berlin nach einem 1:2-Pausenrückstand noch gedreht und einen verdienten 4:2-Erfolg gefeiert. Dafür kassierte die Mannschaft nach dem Abpfiff von Sebastian Kehl ein großes Kompliment für Mentalität und spielerische Leistung gleichermaßen. Zugleich schickte der Sportdirektor der Dortmunder schöne Grüße an die Konkurrenz und sprach über die Nationalmannschaftsambitionen von Hummels, Schlotterbeck und Co.

Sebastian Kehl über…

...die Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit:

"Wir haben in der zweiten Halbzeit eine deutlich bessere Leistung gezeigt. Wir haben die richtige Reaktion gezeigt, erneut eine richtig gute Mentalität und eine Willensleistung. Fußballerisch war das richtig ansehnlich, darum sind wir sehr zufrieden. Es war ein traumhaftes Tor von Schlotti. Auch das 3:2, das wir zügig nachgelegt gaben, hat dem Spiel nochmal diese Wendung gegeben. Wir haben uns den Sieg mehr als verdient."

...die Maßnahmen in der Pause, in die der BVB noch mit einem 1:2-Rückstand gegangen war:

"Wir haben in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden. Es war eine Mischung aus Wachrütteln und Taktik. Wir haben in der ersten Halbzeit nicht den richtigen Rhythmus gefunden. Das lag aber auch an den vielen Unterbrechungen, so kam kein richtiger Spielfluss zustande. Union hat es da gut gemacht. Der Trainer hat dann in der Pause umgestellt, so dass es in der zweiten Halbzeit für uns deutlich besser gepasst hat. Union hatte weniger Zugriff."

...die Entwicklung der Borussia in den letzten Spielen:

"Wir haben uns in den letzten Wochen Stück für Stück weiterentwickelt und unser Spiel verbessert. Gegen Berlin war es wieder ein Schritt nach vorne. Auch individuell hatten wir ein paar richtig gute Leistungen in unseren Reihen. So wird es schwer gegen uns, wenn wir mit dieser Haltung spielen. Das Gefühl, Bälle einzufordern, immer wieder anspielbereit zu sein, Kreativität ins Spiel zu bringen – das war richtig gut."

...die vielen und langen Unterbrechungen aufgrund der Video-Überprüfungen:

"Es macht den Fußball gerechter. Am Ende waren im Nachgang alle Entscheidungen richtig und berechtigt. Abseitsentscheidungen mit Millimeter-Genauigkeit zu treffen, ist für den Linienrichter nun einmal sehr schwierig. Da ist ein Hilfsmittel gerecht. Bei der ersten Situation gab es ein technisches Problem, darum hat es länger gedauert. So viele Unterbrechungen in einer Halbzeit zu haben, tut dem Spielfluss natürlich nicht gut und tut sicherlich auch der Stimmung im Stadion nicht gut. Das hat man gemerkt, aber es passiert zum Glück nicht so häufig."

…den Schuss von Schlotterbeck in den Winkel und die Tatsache, dass der Verteidiger nicht für die Nationalelf nominiert wurde:

"Ich weiß nicht, ob das Tor eine Reaktion auf die Nicht-Nominierung war. Der Bundestrainer hatte mit Schlotti ein gutes Gespräch. Er nimmt das jetzt erstmal so an. Er ist ja wie auch Emre Can oder Karim Adeyemi nah dran. Alle haben eine Berechtigung, in den nächsten Wochen wieder zu zeigen, dass sie dazu gehören. Die EM im nächsten Jahr ist ein großes Ziel für alle. Gute Leistungen beim Klub helfen da. Und die haben sie gegen Berlin alle gezeigt."

…den angeschlagenen Mats Hummels und die Sorge, dass der Abwehrchef für die Nationalelf absagen muss:

"Mats hat sich riesig über diese Nominierung gefreut. Er wird sich das nicht nehmen lassen. Er wird alles versuchen, um zur Nationalmannschaft anzureisen."

…das Comeback von Giovanni Reyna nach langer Leidenszeit:

"Gio hat es sich in den letzten Wochen total verdient, wieder mehr Spielzeit zu bekommen. Es gibt offensiv verschiedene Optionen, da unser Kader hier sehr groß ist. Der eine oder andere hat gegen Union gar nicht gespielt. Gio ist gut reingekommen, hatte ein paar gute Aktionen. Er hat noch nicht die Torgefahr, die er ausstrahlen kann, aber er ist ein wichtiger Spieler, den wir benötigen."

…die Länderspiele gegen die USA und Mexiko vor dem Hintergrund, dass der BVB schon am Freitagabend wieder in der Bundesliga antreten muss:

"Wir wollen alle unseren Beitrag zur Internationalisierung leisten. Wir haben das im Sommer als Klub getan mit der USA-Reise. Wir müssen trotzdem schauen, wie die Ansetzungen der Spiele sind. Für uns ist ein Spiel Mittwochnacht in Mexiko und dann Freitagabend schon wieder hier samt Reise und Jetlag natürlich nicht optimal. Das haben wir jetzt ein paar Mal beklagt, und jetzt ist es auch gut. Wir werden versuchen, unsere Maßnahmen anzupassen und unsere Jungs so schnell wie möglich zurückbringen, damit wir am Freitag gegen Bremen gut vorbereitet sind."