Sprengungen notwendig Witten: Sanierung illegaler Müllkippe im Bergwerk gestartet
Ein altes Bergwerg wurde in Witten vor Jahrzehnten als illegale Müllkippe benutzt. Giftstoffe gelangen heute noch ins Grundwasser. Nun soll die Kippe teilweise gesprengt werden.
In Witten haben am Montag aufwändige Bauarbeiten zur Sanierung einer ehemaligen illegalen Müllkippe begonnen. Bei der etwa 6.000 Quadratmeter großen Müllablagerung handelt es sich um einen ehemaligen Steinbruch, der nach Abschluss der Sandsteingewinnung in den 50er und 60er Jahren von Unternehmen als behördlich nicht genehmigte Mülldeponie genutzt wurde. Für die Beseitigung der Deponie muss mehrmals gesprengt werden.
Auf der illegalen Deponie gibt es zahlreiche giftige Stoffe im Boden: Im südlichen Teil des Standortes wurden während des Steinbruchbetriebes über Jahre mineralische Reststoffe abgelagert. In ersten Untersuchungen 1985 wurden bereits Belastungen mit Pentachlorphenol, Dioxinen sowie Furanen in der Altablagerung und im Grundwasser festgestellt. Daher wird bis heute auf dem Standort eine Sickerwasserreinigungsanlage betrieben.
Aufwendige Bauarbeiten
Für die Trockenlegung der Altablagerung, die gegenwärtig in Kontakt mit dem Grundwasser steht, soll ausgehend von einem Schacht ein Dränagesystem unterhalb der Altablagerung hergestellt werden. Mit Baggern soll zunächst das Gestein des Bergwerks gelöst werden. Ist dies nicht möglich, soll gesprengt werden, heißt es von der Stadt Witten.
Nach Fertigstellung des Schachtes sind in einer weiteren Umsetzungsphase ab etwa März 2024 Bohrarbeiten geplant, bei denen mit einem speziellen horizontalen Bohrverfahren die bis zu 85 Meter langen Dränagen unterhalb der Deponie hergestellt werden.
Verunreinigtes Grundwasser soll reduziert werden
Durch das Dränagesystem werde laut der Kommune der Eintrag von verunreinigtem Sickerwasser in das Grundwasser deutlich reduziert. In einer weiteren Projektphase soll später noch eine Oberflächenabdichtung hergestellt werden, um die Neubildung von Sickerwasser durch Regen und Schnee zu unterbinden.
Im Zusammenwirken von Dränagesystem und Oberflächenabdichtung wird so die Altdeponie langfristig trockengelegt. Bis zur Austrocknung ist im geförderten Grundwasser jedoch noch mit Schadstoffbelastungen zu rechnen, sodass das Wasser nach Inbetriebnahme des Dränagesystems über eine vorhandene Behandlungsanlage weiter gereinigt werden muss, bevor es in den Kanal eingeleitet werden kann.
- Mitteilung der Stadt Witten vom 5. September 2023