In NRW Gewalt in Freibädern: Nehmen die Übergriffe zu?
Die Berichte über gewalttätige Übergriffe in Freibädern in NRW nehmen zu. Doch eine Statistik des LKA zeigt ein überraschendes Ergebnis.
Seit Beginn der Freibadsaison ist immer häufiger von Übergriffen in Badeanstalten zu lesen. Während vor allem Berlin im Fokus stand, wurden aber auch Meldungen aus dem Ruhrgebiet laut. Etwa wie der Vorfall in einem Freibad in Hamm, wo Polizisten zu einem Streit zwischen zwei Badegäste gerufen wurden. Der Eindruck entsteht, dass die Zahl an gewalttätigen Übergriffen steigt.
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Betrachtet man eine Statistik des Landeskriminalamtes (LKA) NRW trügt der Schein jedoch, wie der "WDR" berichtet. Waren es im Jahr 2019 noch insgesamt 2.325 Übergriffe, sank die Zahl im vergangenen Jahr auf 2.010 Vorfälle.
Und wer sind die Tatverdächtigen?
Christian Mankel von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen erklärt gegenüber dem "WDR": "Junge Männer zwischen 12 und 25, nicht ausschließlich mit Migrationshintergrund, aber auch mit Migrationshintergrund sind die Hauptverursacher, die zu Konfliktsituationen führen".
Auch die Statistik des LKA bestätigt Mankels Eindruck, wie es dem Bericht zufolge weiter heißt. Im Jahr 2019 hatten demnach 29 Prozent der Tatverdächtigen keine deutsche Staatsangehörigkeit. Im Jahr 2022 lag die Zahl bei 37 Prozent. Nach Angaben des "WDR" haben in NRW nur 17 Prozent der Bevölkerung keinen deutschen Pass, was hieße, dass die Tatverdächtigen überproportional häufig Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit seien.
Dennoch sollte die Statistik mit Vorsicht gelesen werden. Sie zeigt nicht das generelle Verhalten von Menschen mit Migrationshintergrund und bezieht sich nicht ausschließlich auf Asylbewerber.
- wdr.de: "Randale in Freibädern - wer steckt dahinter?"