Polizei zieht Bilanz BVB-Spiel: 44 Verfahren gegen Zündler und Randalierer
Massiver Einsatz von Bengalos, Schlägereien auf dem Parkplatz und eine verletzte Polizistin – die polizeiliche Bilanz der Champions-League-Partie hat es in sich.
Nach dem Champions-League-Spiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Kopenhagen am Dienstagabend hat die Polizei bislang 44 Ermittlungsverfahren eingeleitet – 27 davon wegen des massiven Abbrennens von Pyrotechnik durch die Anhänger beider Fanlager im Stadion, teilte die Polizei am Mittwoch mit.
Bereits vor Anpfiff des Spiels hatten Anhänger von Borussia Dortmund laut Polizei versucht, in den Gästeblock zu gelangen und hatten pyrotechnische Erzeugnisse geworfen. "Als Reaktion darauf haben auch dänische Fans versucht, aus dem Block zu gelangen und warfen Pyrotechnik in Richtung der Dortmunder Fans, der Einsatzkräfte und anderer Zuschauerblöcke", so die Polizei. Die Beamten haben demnach umfangreiches Videomaterial gesichert, das nun ausgewertet werden müsse.
Tasche mit Rauchtöpfen und Bengalos sichergestellt
Ein weiteres Aufeinandertreffen – auch weiterer nachrückender Dortmunder Fans – habe die Polizei "durch massive Präsenz und den Einsatz von Einsatzmehrzweckstöcken und Reizgas verhindern" können. "Durch die Pyrotechnik wurde soweit bisher bekannt eine unbeteiligte Stadionbesucherin leicht verletzt. Ein Polizeibeamter wurde am Körper getroffen, blieb aber unverletzt", teilt die Polizei weiter mit.
Während des Spiels kam es weiterhin durch beide Seiten zu teils massivem Abbrennen von Pyrotechnik. Einige pyrotechnische Gegenstände kamen jedoch gar nicht erst zum Einsatz: So konnten Polizeibeamte an einem Baum an der Strobelallee eine verdächtige Tasche sicherstellen. Darin befanden sich laut Polizeiangaben mehr als 100 verschiedene Feuerwerkskörper, darunter Rauchtöpfe und Bengalos.
Auseinandersetzungen auf Gäste-Parkplatz
Im Anschluss an das Spiel stürmte eine Gruppe gewaltbereiter Dortmunder Fans – offenbar 50 bis 100 – auf den Parkplatz der auf ihre Abreise wartenden Fans des FC Kopenhagen. Hier kam es zu Auseinandersetzungen beider schwarzer Blöcke. Durch Einschreiten mehrerer Polizei-Hundertschaften und dem Einsatz von Reizgas und Schlagstöcken sei es den Einsatzkräften gelungen, beide Lager zu trennen. "Während der Maßnahmen wurde eine Polizeibeamtin durch einen Fan aus Kopenhagen durch Pyrotechnik leicht verletzt", teilte eine Pressesprecherin der Polizei mit.
Insgesamt nahmen die Beamten im Zuge des Fußballspiels zwei Männer in Gewahrsam. Zudem fertigten die Beamten 27 Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, zwölf wegen Körperverletzungsdelikten, drei wegen Landfriedensbruch, eine wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und eine wegen Sachbeschädigung.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Dortmund vom 7. September 2022