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BVB-Stürmer Fink: Statur und Quote wie Haaland


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U23-Mann als Haller-Ersatz
BVB-Stürmer Bradley Fink: Statur und Quote wie Haaland


Aktualisiert am 21.08.2022Lesedauer: 4 Min.
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Bradley Fink auf der Sportanlage Ri Au in Bad Ragaz: In der U19 hat der Mittelstürmer bereits für Furore gesorgt. (Quelle: IMAGO/Revierfoto)
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Nach der schweren Erkrankung des Stürmers Sébastien Haller reagiert der BVB mit Bradley Fink. Der Schweizer erinnert nicht nur wegen der Statur an Erling Haaland.

Mit Bradley Fink rückt bei Borussia Dortmund ein weiterer Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in den Fokus. Der junge Stürmer soll Sébastien Haller ersetzen. Ihn derart früh ins Rampenlicht der Profis zu holen, kam für alle Beteiligten überraschend.

Nach der Hodentumor-Diagnose bei Sébastien Haller befindet sich der BVB noch im Schockzustand. Die Gesundheit des Stürmers ist das, was alle bewegt – und doch muss es auch sportlich weitergehen. Solange keine genaue Diagnose vorliegt, sind alle Gedankenspiele über einen weiteren Transfer allerdings bloße Spekulationen, an denen sich der Verein nicht beteiligen will. "Jetzt in Hektik und Aktionismus zu verfallen, ist aus meiner Sicht moralisch-ethisch ein Problem", hat Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in einem dpa-Interview bekräftigt.

Reagiert hat man bei der Borussia daher zunächst mit einer internen Lösung, die auch jetzt im Trainingslager schon greift. Bradley Fink wurde von der U23 kurzfristig zu den Profis nach Bad Ragaz beordert und nimmt seit Mittwoch zunächst den verwaisten Platz von Haller ein.

Ihn derart früh in den Fokus zur rücken, war eigentlich nicht Dortmunds Plan mit dem Schweizer. Eine große Zukunft traut man dem 19-Jährigen aber allemal zu. Und dafür hat Fink selbst in den letzten drei Jahren im schwarz-gelben Trikot eine Menge getan.

Lewandowski, Kane und Torres als Vorbilder

Vor allem in der U19 des BVB hat der Mittelstürmer für Furore gesorgt. Erst Ende Mai schoss er die A-Junioren mit seinem Tor zum 2:1-Erfolg über Hertha BSC und damit zur Deutschen Meisterschaft – die vorläufige Krönung seiner Karriere in Deutschland und ein dickes Ausrufezeichen.

Insgesamt traf Bradley Fink in der vergangenen Saison in 31 Spielen mit der U19 in Bundesliga, DFB-Pokal, Liga-Pokal und Youth League stolze 35 Mal, verbuchte zudem 13 Vorlagen. Allein auf europäischer Bühne gelangen ihm in sieben Partien fünf Treffer, sieben weitere Tore hat er vorbereitet.

Das sind Torquoten, die an Erling Haaland erinnern. Der Stürmer, der sich im Sommer zu Manchester City verabschiedet hat, brachte es in seiner Zeit in Dortmund auf 86 Treffer in 89 Pflichtspielen. Aber es ist nicht nur der Torriecher, der Bradley Fink mit dem blonden Norweger verbindet. Mit 1,93 Metern Körpergröße und seiner kantigen Statur hat er auch optisch viel Ähnlichkeit mit Haaland.

Mit dem Ex-Borussen teilt er zudem die bevorzugte Wohngegend der Profis am Phoenixsee. Zu seinen Vorbildern zählt der Mann mit dem Faible für den FC Liverpool aber eher Spieler wie Torres, Kane oder Lewandowski.

Mit 16 Jahren wechselte Fink zum BVB

Aus Luzern hatten die Dortmunder Fink, der auch die englische Staatsbürgerschaft besitzt, 2019 ins Ruhrgebiet geholt. In der Schweiz war er zweimaliger Doublegewinner mit der U-15 und U-16, und in der Saison vor seinem Wechsel auch Torschützenkönig mit 40 Treffern in 21 Partien. Schon als Fünfjähriger hatte Klein-Bradley in seinem Heimatort Cham seine Begeisterung für den Fußball entdeckt – und sein Vater und seine Trainer hatten früh sein Talent erkannt.

Bereits als E-Jugendlicher ging es für ihn zum FC Luzern, mit 16 Jahren dann weiter zu Borussia Dortmund. Dass er in seinen letzten beiden Jahren in Luzern parallel als Co-Trainer die F-Junioren des SC Cham trainierte, sagt einiges aus über seine heimatliche Verbundenheit und Wertschätzung.

Die Qualitäten, die sich die Borussia damals vom Transfer Finks erhoffte, hat dieser in seiner Dortmunder Zeit weiter ausgebaut. Er ist körperlich robust, beidfüßig, hat ein gutes Timing im Kopfballspiel, verfügt über eine ausgezeichnete Technik und einen guten Abschluss. Übersicht und Torriecher hat er immer wieder nachgewiesen, dazu eine gute Portion 3. Liga in der U23 zum Einsatz gebracht. In 670 Minuten gelangen ihm auch dort zwei Tore.

BVB traut Fink gute Rolle bei den Profis zu

Zugleich aber musste Bradley Fink feststellen, dass zwischen Junioren- und Männerfußball doch "ein riesiger Unterschied" besteht, wie er im Interview mit dem DFB bekannt hat: "Statt auf Gegenspieler mit vielleicht 75 Kilogramm Körpergewicht zu treffen, geht es in der 3. Liga gegen Innenverteidiger, die deutlich robuster und schwerer sind. Mich dort durchsetzen zu müssen, hat mich mit Sicherheit weitergebracht."

Und das offenbar so weit, dass ihm der BVB jetzt nach dem Ausfall von Haller zumindest temporär eine gute Rolle bei den Profis zutraut. Hereinschnuppern durfte er schon zum Beginn der Vorbereitung, als die Nationalspieler noch Urlaub hatten und Terzic seinen Kader mit Talenten aufgefüllt hatte. Bis zum Start des Trainingslagers war Bradley Fink auch in jedem der drei Testspiele zum Einsatz gekommen – inklusive Torerfolg.

Erster Einsatz könnte eventuell gegen FC Villareal anstehen

Nach einem kurzen Abstecher zur U23, mit der er am kommenden Montag eigentlich beim SV Wehen in die neue Drittligasaison starten soll, ist der Schweizer nun zurück im Profikader. Als echter Mittelstürmer, hochgewachsen und robust, verkörpert er nicht nur einen Spielertyp, der Sébastien Haller sehr ähnlich ist.

Er ist auch der Einzige, der diese Rolle von den Grundvoraussetzungen her erfüllen kann. Mit Youssoufa Moukoko steht Terzic zwar noch ein Mittelstürmer zur Verfügung. Der 18-Jährige hat aber einen anderen Spielstil, lässt sich gerne mal zurückfallen oder weicht auf die Halbräume. Auch Donyell Malen und Karim Adeyemi entsprechen nicht dem Bild des klassischen, wuchtigen Stoßstürmers.

Erstes Pflichtspiel gegen 1860 München

Gut möglich also, dass Bradley Finks Fähigkeiten demnächst nicht nur im Training, sondern auch im Spiel gefragt sind. Vielleicht gibt ihm Edin Terzic schon Einsatzzeit an diesem Freitag, wenn der BVB gegen den FC Villareal testet. Eine Woche später am 29. Juli steht dann mit dem Pokalspiel bei 1860 München bereits das erste Pflichtspiel für die Borussia auf dem Programm.

Ein stückweit hat es Bradley Fink auch selbst in der Hand, ob ihm dann mehr winkt als nur ein Platz im Training. Wie betonte Edin Terzic doch zu Beginn des Trainingslagers? "Ich habe jedem einzelnen Spieler gesagt: Es gibt keine Versprechungen auf irgendwelche Minuten. Das einzige Versprechen, das ich jedem Spieler gebe, ist, dass man sich bei uns in der Mannschaft alles erarbeiten kann."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Mit Informationen der dpa
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