Von Psychiatrie abgewiesen? Mann tötet Frau und springt in den Tod
Diese Schreckenstat hätte möglicherweise verhindert werden können: In Dortmund hat ein Mann erst seine Frau und dann sich selbst getötet. Zuvor soll er von einer psychiatrischen Einrichtung abgewiesen worden sein.
In Dortmund ermittelt eine Mordkommission nach einem Tötungsdelikt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, hatte ein 56 Jahre alter Mann am frühen Samstagmorgen die Polizei angerufen und um Hilfe gebeten.
"Als die Beamten am Einsatzort eintrafen, ließ sie der Mann ins Haus und stürzte sich, während die Beamten sich im Treppenhaus aufhielten, aus einem Fenster seiner Wohnung", heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Helfer konnten nichts mehr für den Mann tun, er starb noch vor Ort.
Bluttat in Dortmund: Die 12 und 13 Jahre alten Söhne waren dabei
In der Wohnung fanden die Beamten dann seine 42 Jahre alte Ehefrau. Sie lag schwer verletzt im Schlafzimmer. Auch ihr konnten Ärzte nicht mehr helfen. Sie erlag laut Mitteilung der Polizei wenige Stunden später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. "Bild" berichtete, der Mann habe mehrfach mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf der Frau eingeschlagen.
Laut einem Reporter vor Ort hinterlässt das Paar zwei Kinder, die nun psychologisch betreut würden. "Bild" zufolge handelt es sich um zwei Söhne im Alter von 12 und 13 Jahren. Sie sollen während der Tat in der Wohnung im Stadtteil Hörde anwesend gewesen sein.
Mann soll in psychiatrischer Klinik um Aufnahme gebeten haben
Der Reporter berichtete außerdem, dass die Tat des Mannes möglicherweise hätte verhindert werden können: Er soll sich zuvor Hilfe suchend an eine psychiatrische Einrichtung gewandt und dort Mordgedanken geäußert haben.
Hierüber schreibt "Bild", der Mann habe Informationen der Zeitung zufolge von Angstzuständen und Wahnvorstellungen berichtet. Er soll um Aufnahme gebeten haben, weil er den Drang verspüre, anderen Menschen und sich selbst Gewalt anzutun. Die psychiatrische Klinik habe ihn aber wieder fortgeschickt: Er solle sich am Montag an seinen Hausarzt wenden.
Ob dies wirklich so war, ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft. Sie versuche, die offenen Fragen zu klären. Staatsanwältin Milena Klement sagte am Dienstag, es sei noch nicht klar, welches Ausmaß die psychischen Probleme des Mannes gehabt hätten. Es gebe nach derzeitigem Ermittlungsstand keine Hinweise auf Wahnvorstellungen. Zeugen, die zum "Randgeschehen" vernommen werden sollten, würde auch zu den psychischen Problemen des Mannes befragt, heißt es.
Auch in der Pressemitteilung der Polizei ist von einem möglichen psychiatrischen Ausnahmezustand die Rede: "Nach ersten Ermittlungen litt der 56-Jährige in den vergangenen Monaten unter psychischen Problemen", heißt es in der Meldung.
Hinweis: Hier finden Sie sofort und anonym Hilfe, falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen.
- Polizei Dortmund: "Tötungsdelikt in Dortmund-Hörde"
- Reporter vor Ort
- "Bild": "Mann erschlägt seine Frau und springt in den Tod"
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa