Chemnitz Chemnitzer Biennale "Pochen" decodiert 2022 Demokratie
Das Chemnitzer Kunstfestival Pochen lotet 2022 Chancen und Risiken für Demokratie und Gesellschaft im digitalen Zeitalter aus. "Die "White Box" der Kunst soll als Testfeld für nachdenkliche Experimente beim Auspacken der etwas mysteriösen "Black Box" der Technologie dienen", sagte Kuratorin Agnieszka Kubicka-Dzieduszycka am Dienstag. Die Ausstellung solle neben dem pragmatischen Bildungsansatz rund um das Thema Big Data, KI und Cybersecurity das inspirierende Potenzial bieten, völlig neue Erkenntnisse und Visionen zu entwickeln. "Wir brauchen nämlich die Vorstellungskraft der Kunst, um wirklich innovativ zu sein, um die Welt anders zu denken und zu gestalten."
Pochen will wichtige Impulse zur kreativen Auseinandersetzung geben und die Auswirkungen von Datenströmen auf das tägliche Leben beleuchten - anknüpfend an eine Vision von Big Democracy, die als soziale und nutzerorientierte Gesellschaft gedacht ist. Einen Vorgeschmack soll die Kunstinstallation "Democracy Machine" von Adam J. Scarborough bieten, die beim Kulturfestival Kosmos Chemnitz im September Demokratie auf Knopfdruck erlebbar macht. Geplant ist zudem ein Pochen Symposium (21. bis 24. Oktober).
Die Biennale greift seit 2018 mit Malerei, Installationen, Klang, Worten oder auch Licht künstlerisch Themen auf, die mit der Stadt, den Chemnitzern, ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie deren Identität verbunden sind. Bisher widmete sie sich der Wismut, die zu DDR-Zeiten Uran förderte, und der Wirkung der Treuhandanstalt.