Chemnitz DTB lehnt ab: Mediation im Fall Frehse gescheitert
Im Zusammenhang mit dem Fall der Chemnitzer Turn-Trainerin Gabriele Frehse ist eine Mediation endgültig gescheitert. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) ist nach Angaben der DTB-Ethikbeauftragen Brigitte Zypries nicht an einer Schlichtung interessiert. Das teilte die frühere Bundesjustizministerin in einer Mail mit, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Mitglieder und Unterstützer von Frehses Heimatverein TuS Chemnitz-Altendorf hatten die SPD-Politikerin gebeten, zwischen den Parteien zu vermitteln.
Zuvor hatte die Ethikkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes sich für nicht zuständig erklärt, deswegen eine Mediation abgelehnt und an die DTB-Ethikbeauftragte verwiesen. Der DOSB-Kommissionsvorsitzende Thomas de Maizière (CDU) hatte das Anliegen als "verständlich" bezeichnet und betont: "Die Vorwürfe und die öffentlichen Debatten belasten alle Beteiligten persönlich. Sie schaden der Reputation des Spitzensports im Turnen und sind insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Olympischen Spiele besorgniserregend."
Rund ein Dutzend früherer Schützlinge von Gabriele Frehse mit der ehemaligen Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer an der Spitze werfen ihr vor, sie schikaniert, ihnen unerlaubt Medikamente verabreicht und keinen Widerspruch zugelassen zu haben. Auf Bestreben des DTB hatte der Olympiastützpunkt der Trainerin, die die Vorwürfe bestritten hat, gekündigt. Dagegen will Frehse juristisch vorgehen. Bis zum Ende des Verfahrens hat die Stadt Chemnitz der Trainerin ein Hallenverbot erteilt.