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Ärztetag gegen Homöopathie-Weiterbildungen: "Studien fehlen"


Bremen
Ärztetag gegen Homöopathie-Weiterbildungen: "Studien fehlen"

Von dpa
27.05.2022Lesedauer: 1 Min.
Homöopathie - GlobuliVergrößern des Bildes
Aus einem Röhrchen geschüttete homöopathische Globuli. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Die Ärztekammern sollen künftig keine Weiterbildungen mehr für Homöopathie anbieten. Das hat das Plenum des Deutschen Ärztetages in Bremen beschlossen. Die Mediziner nahmen einen Antrag an, der die Zusatzbezeichnung Homöopathie aus der bundesweiten Musterweiterbildungsverordnung streicht.

"Es ist keine evidenzbasierte Medizin", sagte die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker, am Freitag der dpa. Es gebe keine wissenschaftliche Belege dafür, die Homöopathie guten Gewissens in der Weiterbildung zu behalten. Dennoch werde keine Ärztin und kein Arzt daran gehindert, Homöopathie weiter anzubieten, betonte Wenker.

Wenn zum Beispiel Krebspatientinnen und -patienten eine solche Behandlung ergänzend wünschten, verweise sie die Betroffenen an Kolleginnen und Kollegen. Die Ärztekammer Niedersachsen nahm die Homöopathie bereits vor einiger Zeit aus ihrer Weiterbildungsordnung.

Der Antrag der Bremer Ärztetag-Delegierten wurde bereits am Donnerstag angenommen - es handele sich um eine Empfehlung, die Umsetzung liege bei den Landesärztekammern, sagte Johannes Grundmann, Präsident der Bremer Ärztekammer, der dpa.

Der Bremer Antrag verweist auf fehlende wissenschaftliche Studien, die einen evidenzbasierten Einsatz der Homöopathie belegten. Damit fehlten auch die Grundsätze, nach denen in einem kollegialen Gespräch der Wissenserwerb in der Weiterbildung überprüft werden könne.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte die Entscheidung des Ärztetages ausdrücklich. "Gute Medizin steht auf dem Boden der Wissenschaft. Für Homöopathie gibt es dort keinen Platz. In einer solchen Frage muss man Farbe bekennen", schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter.

Bereits 13 von 17 Landesärztekammern entschieden sich nach Angaben der Bremer Kammer, die Zusatzbezeichnung nicht in das jeweilige Landesrecht zu übernehmen.

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