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Bremen: Wo liegen noch Bomben versteckt? Polizei sucht Zeitzeugen


Polizei sucht Zeitzeugen
Wo liegen noch Bomben versteckt?

Von t-online, stk

13.02.2025 - 10:04 UhrLesedauer: 2 Min.
Bremen: Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wird auf einem freien Feld gesprengt.Vergrößern des Bildes
Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wird auf einem freien Feld bei Bremen gesprengt (Archivfoto). (Quelle: Ingo Wagner/dpa)
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Zum Ende des Zweiten Weltkriegs regnen 900.000 Bomben auf Bremen nieder. Bis heute liegen viele davon im Boden versteckt. Bei der Suche sollen Zeitzeugen helfen.

Eine Stadt in Schutt und Asche: Mit Ende des Zweiten Weltkriegs überziehen die Alliierten Bremen mit einem Regen aus Fliegerbomben, weite Teile der Stadt werden zerstört. Bis heute liegen unzählige Blindgänger im Boden versteckt. Wie viele, das weiß niemand mit Sicherheit. Und auch die Frage, wo genau sie liegen, stellt den Kampfmittelräumdienst immer wieder vor Herausforderungen. Deshalb werden nun Zeitzeugen gesucht. Sie können helfen, "Bremen ein Stück sicherer zu machen", teilte die Polizei am Donnerstag mit und startet einen Aufruf.

2025 jährt sich nicht nur das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal, auch der Kampfmittelräumdienst (KRD) der Polizei feiert sein 80-jähriges Bestehen. Die Beamten nehmen dies zum Anlass und fordern Zeitzeugen auf, sich an eine Zeit zu erinnern, "die tiefe Spuren in unserer Geschichte hinterlassen hat".

Polizei erinnert sich: Beispiel beweist, wie wichtig Erinnerungen sind

Konkret fragen die Experten des KRD: "Erinnern Sie sich an Bombenabwürfe, Kriegsschäden oder andere Ereignisse aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs? Haben Sie vielleicht aus Erzählungen Ihrer Angehörigen davon gehört? Oder besitzen Sie historische Dokumente wie Fotos, Tagebücher, Karten oder Berichte, die Hinweise auf mögliche Blindgänger oder Kampfmittel geben könnten?"

Jeder noch so kleine Hinweis, jeder noch so kleine Erinnerungsschnipsel könne helfen, um die "potenziell gefährliche Hinterlassenschaften zu entschärfen". Ein Beispiel aus der Vergangenheit zeige dabei eindrucksvoll, wie Zeitzeugen den KRD unterstützen können.

Demnach hatten die KRD-Experten einst in einem Park in Oslebshausen nach einem Blindgänger gesucht, jedoch nicht herausfinden können, wo genau die Bombe damals niedergegangen war. Ein Mann, der den Angriff als Kind miterlebt hatte, erinnerte sich hingegen genau: Die Bombe war tief im Schlamm eines ehemaligen Sees verborgen und dank der präzisen Erinnerung konnte die Bombe entschärft werden. Der Zeitzeuge, so die Polizei heute, "war zutiefst berührt, dass sein Wissen nach all den Jahren ernst genommen wurde".

Fast 900.000 Bomben regneten auf Bremen nieder

Bremen gilt bis heute als einer der meist bombardierten Städte in Deutschland. Allein über der Hansestadt gingen zum Ende des Zweiten Weltkriegs dem KRD zufolge 41.629 Sprengbomben und 847.785 Brandbomben nieder. In Bremerhaven waren es 426.933 Bomben.

Auch wenn der KRD heute unter anderem auf Luftbilder aus der Zeit zurückgreifen kann, seien historische Quellen und Berichte von Zeitzeugen "von unschätzbarem Wert".

Da diese Erinnerung jedoch immer mehr verblassen, folgt nun der Aufruf. Wer dem KRD Informationen zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, die Polizei unter der Mailadresse zeitzeugen@polizei.bremen.de oder unter der Rufnummer 0421/36212281 zu kontaktieren.

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizei Bremen vom 13. Februar 2025
  • polizei.bremen.de: "Kampfmittel sind unberechenbar!" (PDF)
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