Molotowcocktails und Steine Brandanschlag auf Bremer Firma – Polizei prüft Bekennerschreiben
In der Nacht brennt es in einem Firmensitz für Sicherheitstechnik, wenige Stunden danach taucht ein Bekennerschreiben auf. Die Polizei ermittelt.
Nach einem Brandanschlag auf das Büro einer Bremer Firma für Sicherheitstechnik in der Nacht zu Dienstag ermittelt der Staatsschutz. "Es gibt ein Bekennerschreiben, das wir auf Echtheit prüfen", teilte eine Sprecherin der Polizei am Dienstagnachmittag mit. Näheres wollte sie dazu nicht sagen. Der Sachschaden ist demnach hoch, eine genaue Schätzung lag zunächst nicht vor.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei schlugen die Täter zwischen 3 und 3.30 Uhr Fensterscheiben ein und warfen Brandsätze in den Bürokomplex der Firma, die Sicherheitstechnik vertreibt. In einem Büroraum brannte es, die Feuerwehr löschte die Flammen. Die Polizei sperrte den Tatort ab und sicherte Spuren und Beweismittel.
Firma soll Ausspähtechnik entwickelt haben
Am Dienstagvormittag veröffentlichten die mutmaßlichen Täter ein Schreiben auf der Internetplattform "indymedia.org". Darin heißt es unter anderem: "Bullen schnüffeln und dringen immer wieder in unser aller Privatleben ein", die betroffene Firma liefere die Technik dafür, so die anonymen Autoren des Schreibens. Konkret kritisieren die Verfasser, dass die Firma ein mobiles Kamerasystem entwickelt habe, das "beweissichere, Tageslicht-unabhängige Aufnahmen zur Identifikation von Personen und Fahrzeugen" liefere.
Das Unternehmen nehme Aufträge der Sicherheitsbehörden "mit Freude auf" und sei deshalb mitverantwortlich "für den Psychoterror, die schlaflosen Nächte, die Isolation, die Angst vor Hausdurchsuchungen und auch dafür, dass Mitstreiter*innen im Knast sitzen". Man sehe den Angriff deshalb auch "als einen Beitrag zur praktischen Antirepressionsarbeit".
Die Ermittler suchen Zeugen und fragen konkret, wer im Tatzeitraum rund um die Straße "Auf der Höhe" oder im Bereich A27/Anschlussstelle Horn-Lehe Beobachtungen gemacht haben. Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst unter Telefon 0421/362-3888 entgegen.
- indymedia.org: Mitteilung vom 26. November 2024
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Bremen vom 26. November 2024