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Elsfleth: Tierschützer decken Verstöße in Schlachthof auf – Amt reagiert


"Ein Massaker"
Tierschützer decken massive Verstöße in Schlachtbetrieb auf

Von t-online, stk

29.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Ochsen in Stallhaltung (Archiv): Um die Schlachtung von Rindern zu blockieren, haben sich Tierschützer in einem Schlachthof angekettet.Vergrößern des Bildes
Rind in Stallhaltung (Symbolfoto): Zu den Abnehmern des Fleisches gehören den Angaben zufolge regionale Supermärkte und eine Burgerkette in Bremen. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Sie werden geschlagen, getreten und misshandelt: In einem Schlachthof bei Bremen herrschen unzumutbare Zustände. Tierschützer sprechen von einem "Massaker".

Tierschützer haben massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz in einem Schlachthof in Elsfleth (Landkreis Oldenburg) aufgedeckt. Den Recherchen zufolge wurden in dem Betrieb zahlreiche Rinder und Schafe gequält. Das geht aus Videomaterial hervor, welches der Organisation Aninova (ehemals Deutsches Tierschutzbüro) vorliegt und ausgewertet wurde.

Konkret werfen die Tierschützer den Mitarbeitern vor, die Tiere getreten und geschlagen zu haben. Außerdem sei es zu "massiven Fehlbetäubungen" gekommen. Die Tiere seien offenbar nur bedingt sediert gewesen, als sie getötet wurden. Aninova-Vorstandsvorsitzender Jan Pfeifer spricht von "einem Massaker, das dort an den Tieren veranstaltet wird".

Amtstierarzt anwesend – doch er schreitet nicht ein

Die Aufnahmen, die mit versteckten Kameras gemacht worden waren, zeigen unter anderem Mitarbeiter, wie sie ein Rind 160-Mal mit einem Elektrotreiber quälen, andere Tiere seien mit Mistgabeln traktiert worden. Vor allem die Selbstverständlichkeit, mit der die Tiere gequält wurden, habe Pfeifer erschreckt. Und: Auch Tierhalter selbst, also beispielsweise Schäfer, hätten sich an den Praktiken beteiligt, dabei seien sie es, die mit Weidehaltung und Tierwohl werben würden.

Regelmäßig sei auch ein amtlicher Tierarzt vor Ort gewesen – eingeschritten sei er jedoch nicht, kritisiert Pfeifer das Vorgehen. Im Betrieb habe "wieder alles versagt, was nur versagen kann". Das Vorgehen erinnert stark an Verstöße, die regelmäßig im Nordwesten aufgedeckt werden. Das Bundesland Niedersachsen spielt bei Verstößen dieser Art seit Jahren eine zentrale Rolle, wie Recherchen der Soko Tierschutz 2023 zeigten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Aninova erstattet Anzeige - Veterinäramt untersagt Betrieb

Der Betrieb wurde mittlerweile durch das Veterinäramt geschlossen. Zuvor hatte Aninova Strafanzeige erstattet und das zuständige Amt in Brake informiert. Das berichtet der NDR, der zudem schreibt, Teile der Mitarbeiter hätten ihr Fehlverhalten eingeräumt.

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Der Betrieb belieferte laut Aninova zuvor unter anderem regionale Supermärkte und eine Burgerkette aus Bremen. Diese wirbt auf ihrer Webseite mit dem Slogan "Transparent. Regional. Echt", was angesichts der Vorwürfe nur noch bedingt zutreffen dürfte. Ob die Inhaber der Burgerkette vom Treiben im Schlachthof gewusst haben, ist indes nicht bekannt. Die Internetseite des Schlachthofs ist mittlerweile nicht mehr abrufbar.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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