Regionalexpress gestoppt Alptraum im Zug: Brutaler Streit zwischen HSV-Fans und Reisenden
Am Sonntag kommt es in einem Regionalexpress zu brutalen Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans und weiteren Reisenden. Die Deutsche Bahn stoppt den Zug in einem Vorort von Bremen.
Ein Regionalexpress, der am Sonntagmorgen um kurz nach 7 Uhr vom Bremer Hauptbahnhof in Richtung Osnabrück abgefahren war, musste am Bahnhof in Kirchweyhe gestoppt werden. Ein Großeinsatz der Polizei folgte.
Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizei war es im Zug zu einem Streit zwischen Fußballfans und anderen Reisenden gekommen. An Bord befanden sich etwa 370 HSV-Fans, die auf dem Weg zum Spiel gegen Fortuna Düsseldorf waren.
Reisende betätigen Notöffnung des Zugfensters
Bei der Auseinandersetzung erlitt eine 23-jährige Reisende eine stark blutende Kopfverletzung sowie diverse Prellungen, ihr 25-jähriger Begleiter eine aufgeplatzte Augenbraue. Der 25-Jährige habe zur Verteidigung mit einem Feuerlöscher gesprüht, so die Bundespolizei. Weitere Reisende betätigten dann die Notöffnung eines Zugfensters, woraufhin die Scheibe aus dem Rahmen fiel und Frischluft in den Zug strömen konnte.
Der Regionalexpress wurde aufgrund der Beschädigungen von der Deutschen Bahn am Bahnhof Kirchweyhe gestoppt. Die Verletzten kamen zur Behandlung in ein Klinikum, bei Ihnen wurden jeweils mehrere Prellungen und Platzwunden diagnostiziert, die genäht werden mussten.
Einsatzkräfte stellen Identitäten fest
Mehrere Einsatzkräfte der Bundespolizei sowie der Polizei aus Niedersachsen und Bremen wurden für weitere Maßnahmen in Kirchweyhe zusammengezogen. Da nicht klar war, wer oder wie viele Personen an der Auseinandersetzung beteiligt waren, wurden die Identitäten der Reisenden aus dem betroffenen Abteil sowie die der HSV-Fans festgestellt.
Die Bahngleise in Kirchweyhe mussten gesperrt werden, auf der Strecke zwischen Bremen und Osnabrück kam es zu Verspätungen und Umleitungen. Insgesamt habe der Einsatz drei Stunden gedauert, teilt die Bundespolizei mit. Die HSV-Fans seien anschließend zurück nach Hamburg gefahren, da sie das Spiel in Düsseldorf verpasst hätten.
Bundespolizei sucht weitere Zeugen
Zeugen oder möglicherweise weitere geschädigte Personen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0421/16299-7777 oder per E-Mail über bpoli.bremen@polizei.bund.de bei der Bundespolizeiinspektion Bremen zu melden.
Die Fanhilfe Nordtribüne kritisiert auf der Plattform X den "überzogenen Polizeieinsatz", um "einige wenige Zeug*innen festzustellen", was schlussendlich zum Verpassen des Spiels geführt habe. Die "Bild" berichtet, dass die 23-Jährige und der 25-Jährige von HSV-Fans angegriffen worden sind, selbst aber keinen Fußballbezug hatten.
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Bremen vom 6. Oktober 2024
- bild.de: Bahnstrecke gesperrt, weil HSV-Fans ausrasten
- x.com: Beitrag von @Fanhilfe_NT