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Wildtierpflegestelle Verden: Kleine Füchsin wird wohl nie in Freiheit leben


"Mrs. Rocket" lebt in Pflegestelle
Dramatische Fehlprägung: Füchsin ist zu zutraulich für die Wildnis

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 20.08.2024Lesedauer: 2 Min.
"Mrs. Rocket" hat sich prächtig entwickelt.Vergrößern des Bildes
"Mrs. Rocket" hat sich prächtig entwickelt. (Quelle: Facebook/Wildtierpflegestelle Verden)

Ein kleiner Fuchs ist so zutraulich, dass er gerne mit Menschen kuschelt. Was niedlich klingt, stellt allerdings ein ernsthaftes Problem dar und ist das Ergebnis von Fehleinschätzungen.

Kurz nach seiner Geburt wurde ein kleines Fuchsmädchen ganz allein in einem Wald aufgefunden. Die Finder päppelten das Junge zwei Wochen lang bei sich zu Hause auf. Doch als es Krampfanfälle bekam, meldeten sie sich bei der Wildtierpflegestelle in Verden. Schnell stellte sich heraus, dass eine falsche Aufzuchtmilch zu einer Mangelversorgung geführt hatte. Der von den Findern hinzugezogene Tierarzt hatte die Situation offenbar nicht richtig eingeschätzt.

Seit April befindet sich die Füchsin nun in der Pflegestelle in Verden, wo sie anfangs um ihr Leben kämpfte und intensiv umsorgt werden musste. Die Kleine wurde "Mrs. Rocket" getauft und hat ihre schwere Zeit überstanden. Doch in Freiheit wird sie wohl niemals leben können.

"Mrs. Rocket" hat eine problematische Fehlprägung

Weil "Mrs. Rocket" es durch ihre Finder gewöhnt war, herumgetragen zu werden, sei sie fehlgeprägt, berichtet die "Kreiszeitung". "Das war für uns ein großer Nachteil, weil sie weiterhin Menschenkontakt haben wollte", sagt Julia Linz, Leiterin der Wildtierpflegestelle.

"Mrs. Rocket" ist seit einigen Tagen im Auswilderungsgehege. "Wir hoffen, dass sie sich nun ganz vom Menschen entwöhnen lässt. Noch würde sie in Freiheit auf den Menschen zulaufen und kuscheln wollen. Leider ist eine Fehlprägung durch den Menschen für uns immer eine Riesenarbeit. Die Pfleglinge bleiben extrem lange in unserer Obhut. Müssen intensiv betreut werden und verschlingen unendlich viel Zeit und Geld. Bitte gebt Wildtiere in erfahrene Hände, damit dies nicht unser täglich Brot wird!", mahnt die Pflegestelle bei Facebook.

"Hätten wir es besser gewusst, hätten wir anders gehandelt"

Unter dem Beitrag melden sich auch die mutmaßlichen Finder zu Wort: Der Tierarzt habe ihnen gesagt, dass es sich bei dem Tierbaby um einen Marderhund handle und man einen Jäger zum weiteren Vorgehen fragen müsse. "Der Jäger meinte dann, wenn wir wollen, können wir es doch behalten und versuchen aufzuziehen." Eine Tierärztin habe Hundemilch aus dem Supermarkt empfohlen.

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"Also gaben wir die Milch und haben das Baby mit viel Liebe und Kuscheln versucht aufzuziehen. Wir liebten sie sehr und gaben unser Bestes! [...] Wir wussten nicht, dass es ein Fuchs ist! Wir haben der Tierärztin vertraut. Hätten wir es besser gewusst, hätten wir anders gehandelt", heißt es abschließend.

Die Tierarztkosten für "Mrs. Rocket", die die Wildtierpflegestelle stemmen muss, belaufen sich mittlerweile auf rund 1.000 Euro. Wer unterstützen möchte, kann das Spendenkonto DE 24 2915 2670 0020 5350 68 des eingetragenen Vereins nutzen.

Verwendete Quellen
  • kreiszeitung.de: Fuchsmädchen wächst in Wildtierpflege auf: Tierpfleger peppeln "Mrs. Rocket" auf
  • facebook.com: Beiträge von Wildtierpflegestelle Verden Aller e.V.
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