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Bremen: Anwohner-Streit ums Jaya in der Überseestadt – Petition gestartet


Salsa-Abende in Bremen
Anwohner beschweren sich – Lokal bangt um Existenz

Von t-online, stk

23.07.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 148576135Vergrößern des Bildes
Blick auf den Europahafen in Bremen (Archivfoto): Die Überseestadt gilt als Stadtteil der Bürotürme, nur wenige Events finden dort regelmäßig statt. (Quelle: A. Tamboly via www.imago-images.de/imago)

Seit vielen Jahren kommen regelmäßig Menschen in die Bremer Überseestadt. Sie feiern dort, tanzen, haben gute Laune. Doch nun könnte alles zu Ende sein.

Erst war es das Essen, das viele Menschen ins Lokal Jaya in die Bremer Überseestadt lockte. Sri-lankische Gerichte stehen auf der Speisekarte des Restaurants und erfreuen sich großer Beliebtheit. Immerhin seit elf Jahren bekochen die Betreiber Subry Bin Ahamed und Anneke Albers ihre Gäste. Dann kamen Salsa-Abende hinzu und auch sie sorgten für ein Alleinstellungsmerkmal des Lokals am Europahafen. Doch die Veranstaltungsreihe könnte bald Geschichte sein – wie das Jaya selbst. Eine Zukunft des Lokals ist ungewiss. Eine Petition soll jetzt Klarheit schaffen.

Seit 2016 finden regelmäßig Tanzabende vor dem Lokal statt. Was mit etwa 20, 30 Besuchern begonnen hatte, sprach sich mit der Zeit herum. Immer mehr Menschen kamen, sodass an schönen Sommerabenden zuletzt bis zu 500, 600 Besucher vor das Lokal strömten, sich unterhielten, tranken und tanzten. Erst, so berichtet es Inhaber Subry Bin Ahamed dem "Weser Kurier", seien es Fahrradfahrer gewesen, die sich über den blockierten Radweg beschwert hätten. Dann schaltete sich ein Anwohner der Konsul-Smidt-Straße ein – und rief mit einer Beschwerde das Ordnungsamt auf den Plan.

Ordnungsamt verbietet Gästen das Tanzen vor dem Lokal

Seitdem sei nichts mehr wie früher: Laut Amt müssten die Gäste nun links und rechts des Lokals tanzen und nicht mehr davor, wie es jahrelang üblich war. Das bringe dem Geschäft von Subry Bin Ahamed aber wenig, denn im Schatten wollten nur die Wenigsten tanzen. Und auf dem am Boden verlegten Kopfsteinpflaster könne sich mit Pfennigabsätzen, wie üblich bei Salsa, kaum jemand bewegen.

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Er und Albers fürchten nun um die Zukunft des Lokals, denn das Jaya sei wie eine Eisdiele. Im Sommer werde der große Umsatz gemacht, im Winter, wenn wesentlich weniger Gäste kämen, müsse mit den Einnahmen der warmen Jahreszeit kalkuliert werden.

Tanzevent bringt Abwechslung in die sonst eher triste Überseestadt

Deswegen hat das Betreiber-Duo eine Petition ins Leben gerufen: Auf der Plattform "openpetition.de" werben sie für einen Erhalt des Events und führen dabei nicht nur wirtschaftliche Gründe an: Die Tanzabende stünden "für kulturellen Austausch und förderten die Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft", heißt es dort unter anderem. Auch die Attraktivität der Überseestadt – eher bekannt als Stadtteil der Bürotürme – würde durch die Veranstaltungen profitieren. Besucher aus der ganzen Region kämen zu den Events, heißt es dort weiter.

In den Kommentaren unter einem Instagram-Post des Lokals häufen sich die Kommentare, die die Unterstützung für die Betreiber zum Ausdruck bringen. Es gibt Lob für das Tanzevent und den nun eingeschlagenen Weg. Aber auch Kritik am Vorgehen der Nachbarn, die sich offenbar beschweren: "Typisch Deutschland", ist da unter anderem zu lesen und: "Wirklich unbegreiflich, dass man in Bremen nach 18.00 Uhr einfach überall die Bürgersteige hochklappt oder hochklappen will. Ich bin klarer Supporter."

Mittlerweile haben mehr als 2.200 Menschen die Petition unterschrieben, etwa 1.600 davon aus Bremen. 3.800 Menschen müssten es sein, damit ein sogenanntes Quorum erreicht wird und das Anliegen laut Richtlinien an die Behörden herangetragen werden kann. Noch bis zum 16. August können Stimmen abgegeben werden, dann endet die Petition.

Verwendete Quellen
  • instagram.com: Profil von @jaya.bremen
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