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Vermisster Arian: Familie fordert, dass Helfer umkehren


Freundin der Familie warnt
Vermisster Arian: Das sollen besorgte Helfer jetzt nicht tun

Von t-online, pb

Aktualisiert am 01.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Das Schicksal des vermissten Arians bewegt Menschen bundesweit: Doch was eine Gruppe Freiwilliger für den Mittwoch plant, lehnt die Familie des Jungen ab.

Seit mehr als einer Woche wird der sechsjährige Arian aus Bremervörde-Elm vermisst: Nachdem die Einsatzkräfte am Dienstag ihre große Suchaktion mit teils bis zu 1.200 Beteiligten eingestellt haben und nun eine Sonderkommission der Polizei weiterermittelt, suchen in dem Ort auch einzelne Freiwillige nach dem Jungen weiter.

Doch davor warnt offenbar auch die Familie des Vermissten: Eine Bekannte der Familie, die bereits in den vergangenen Tagen immer wieder Botschaften von Arians Eltern auf Facebook veröffentlicht hatte, forderte nun die ehrenamtlichen Helfer dazu auf, ihre Suche einzustellen.

Am Dienstag schrieb die Frau auf Facebook: "Ganz konkret ist es bei Arians Verschwinden jedoch so, dass Suchen durch Privatpersonen in der Region gefährlich werden könnten." Die Sorge: Durch die Region streifende Suchtrupps könnten den Jungen noch tiefer in ein Versteck treiben, da Arian, der Autist ist, als äußerst menschenscheu gilt.

In dem Facebook-Post der Frau heißt es weiter: "Der Gedanke, dass Arian sich verstecken möchte, den Rettern ausweicht und dann ins Wasser fällt und ertrinkt, war von Anfang an eine große und wichtige Sorge der Retter."

Zudem könnten die freiwilligen Suchtrupps die Arbeit der ermittelnden Polizei erschweren: So sei es in den vergangenen Tagen immer wieder passiert, dass sich Freiwillige auf der Suche nach Arian in dem Gebiet verletzten. Ein von diesen liegen gelassenes vollgeblutetes Taschentuch könnte dann von den Ermittlern für eine neue Spur von Arian gehalten werden – und sie für einige Zeit von der richtigen Fährte abhalten.

Dazu, dass die Familie des Jungen offenbar nicht möchte, dass Privatpersonen sich weiter an der Suche nach Arian beteiligen, wird laut "Bild" von der örtlichen Polizei unterstützt. Ein Polizeisprecher sagte dem Blatt am Dienstag: "Wenn die Familie das so möchte, sollten die Menschen das akzeptieren." Dennoch will sich offenbar am Mittwoch eine Freiwilligengruppe mit eigenen Suchhunden auf die Suche nach Arian machen.

Vermisstenfall Arian: Was macht die Polizei jetzt?

Die "Ermittlungsgruppe Arian", bestehend aus insgesamt fünf Ermittlern und Ermittlerinnen, wertet derzeit Hinweise und Spuren aus und versucht Hypothesen aufzustellen, was am Tag des Verschwindens passiert sein könnte und wie wahrscheinlich das ist. "Da stecken wir im Moment aber noch ganz im Anfang", sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Möglicherweise sei Arian in den Fluss Oste gefallen, sagte der Sprecher. Die Fließgeschwindigkeit sei hoch. Mehrfach hatte die Polizei mit Booten und Tauchern die Oste und kleinere Gewässer in der Nähe des Wohnortes des Jungen abgesucht. Es könne aber auch sein, dass sich das Kind irgendwo versteckt habe, so der Sprecher. "Wir ermitteln in alle Richtungen." Und: "Vielleicht gibt es am Ende doch noch ein Wunder."

Die Ermittler gehen weiter davon aus, dass der Junge eigenständig sein Zuhause verließ. Das deckt sich auch mit den Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera. Diese zeigen, wie der autistische Junge alleine Richtung Wald läuft.

Trauer und Hoffnung in Bremervörde-Elm

In Bremervörde-Elm ist die Anteilnahme weiter hoch. "Die Betroffenheit ist riesengroß", sagte der Anwohner Hans-Hermann Tiedemann am Dienstag der dpa. "Es gibt niemanden, der – wenn er irgendwo ist – nicht guckt", berichtete er mit Blick auf die Menschen in dem Ortsteil. Alle suchten irgendwie weiter.

Der stellvertretende Ortsbürgermeister von Elm, Christian Dilissen, sagte, die vergangenen Tage seien für die Gemeinde sehr bewegend gewesen. Demnach war innerhalb kürzester Zeit nach dem Aufruf von Arians Familie das gesamte Dorf auf den Beinen und suchte nach dem Kind. Nun sei die Stimmung getrübt. "Wir sind alle voller Euphorie gewesen. Unser Ziel war es natürlich, ihn auch zu finden."

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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