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Arian aus Bremervörde-Elm bleibt verschwunden – Polizei ändert Strategie


"Stehen mit leeren Händen da"
Einsatzkräfte ändern Suchstrategie im Fall Arian

Von dpa, t-online, stk

Aktualisiert am 29.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Soldaten der Bundeswehr gehen an einem Feld entlang, vorbei an einem Graben. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm wird weiter vermisst – nun ändern die Helfer die Strategie.Vergrößern des Bildes
Soldaten der Bundeswehr gehen an einem Feld entlang, vorbei an einem Graben. Der sechs Jahre alte Arian aus Elm wird weiter vermisst – nun ändern die Helfer die Strategie. (Quelle: Moritz Frankenberg/dpa)

Wo ist Arian? Diese Frage treibt eine ganze Region um. Mittlerweile sind seit seinem Verschwinden sieben Tage vergangen – jetzt wird die Strategie geändert.

Eine Woche nach dem Verschwinden des sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens geben die Einsatzkräfte die Hoffnung nicht auf. "Wir haben jetzt auch übers Wochenende wieder einige Fußspuren gefunden", sagte ein Sprecher der Polizei. Die Fußabdrücke könnten von dem Jungen stammen. Die Ermittler verfolgten die Spuren mit Hunden – zunächst aber ohne Erfolg.

Mehrere Trupps der Bereitschaftspolizei sollen weiter die Region nach dem autistischen Jungen durchkämmen, wie der Polizeisprecher ankündigte. Die Einsatzkräfte möchten punktuell vorgehen und gezielt Hinweisen nachgehen. "Alle Informationen nehmen wir ernst", betonte der Sprecher. "Wir betreiben hier extrem viel Aufwand." Die Polizei richtete inzwischen auch eine Ermittlungsgruppe ein. Die Bundeswehr sei nicht mehr an der Suche beteiligt.

Polizei suchte bislang umgerechnet 2.071 Fußballfelder ab

Wie die Polizei am frühen Montagnachmittag bekannt gab, sei seit dem Verschwinden Arians eine Fläche von umgerechnet 2.071 Fußballfeldern abgesucht worden. Täglich waren rund 800 Einsatzkräfte an den unterschiedlichen Maßnahmen beteiligt. Und doch fehlt vom Sechsjährigen weiter jede Spur. Ein Sprecher der Polizei sagte mit Bezug darauf: "Wir stehen nach alledem mit leeren Händen da."

Neben einem Tornado-Jet der Bundeswehr waren bislang SAR-Helikopter im Einsatz, Hovercraft-Fahrzeuge der Feuerwehr und Amphibienfahrzeuge, Drohnen, Nachtsichtgeräte und sogenannte Skybeamer. Auch Kinderlieder wurden abgespielt, darüber hinaus wurden Süßigkeiten verteilt und große Luftballons aufgehängt.

Polizei ändert Strategie – und zieht Einsatzkräfte ab

Zusammenfassend teilte die Polizei in einer gemeinsamen Mitteilung mit der unterstützenden Polizeidirektion Lüneburg mit: "Nach über 160 Stunden durchgehender Suche wurden alle Auffälligkeiten im Gelände und unter der Erdoberfläche, auf dem Wasser sowie sämtliche Hinweise aus der Bevölkerung durch die eingesetzten Kräfte aufgenommen und abgearbeitet."

Da trotz aller Mühen bislang kein Erfolg vermeldet werden konnte, würden nun nach und nach Kräfte abgezogen und die Suchstrategie geändert: Die großangelegten Suchen würden reduziert und "in anlassbezogene Suchmaßnahmen überführt". Hinweise würden jedoch weiter erbeten und können an eine spezielle Hotline übermittelt werden. Die Beamten sind unter den Rufnummern 04761/7489-135 oder 144 zu erreichen.

Ab Montag werde die Arbeit von der Ermittlungsgruppe "EG Arian" übernommen und von dort aus federführend koordiniert. Außerdem erhalte die EG "personelle Unterstützung mit spezieller fachlicher Expertise in Vermisstenfällen aus der Polizeidirektion Lüneburg". Trotz allem bleibe das Ziel dasselbe: "Arian zu finden."

Ministerpräsident Weil: "Dessen bin ich mir bewusst"

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat sich bei den Einsatzkräften bedankt. "Dies ist auch für sie ein schwieriger Einsatz – dessen bin ich mir bewusst", teilte der SPD-Politiker mit. Die Suchaktion sei ein eindrucksvolles Beispiel für Mitgefühl und Zusammenhalt.

"Es geht mir wohl so wie vielen Menschen, ich hoffe wirklich sehr, dass Arian jetzt schnell und hoffentlich lebend gefunden wird", betonte Weil. "Mein Mitgefühl gilt besonders Arians Eltern, die sich in einer unerträglichen Situation zwischen Bangen und Hoffen befinden."

Arian hatte sein Elternhaus vor einer Woche am Abend unbemerkt verlassen. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der Junge nach seinem Verschwinden in einen benachbarten Wald lief. Er ist Autist und könnte einer Expertin zufolge auf Rufe nicht reagieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizeiinspektion Rotenburg vom 29. April 2024
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