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Hochwasser in Niedersachsen: Aller, Leine, Weser – Deich bei Verden gefährdet


An Aller, Leine und Weser
Hochwasserlage in Niedersachsen verschärft sich – Deichbruch bei Verden droht

Von t-online, stk

28.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Die Aller bei Verden: Der Fluss tritt an vielen Stellen über die Ufer, die Lage ist weiter sehr angespannt.Vergrößern des Bildes
Die Aller bei Verden: Der Fluss tritt an vielen Stellen über die Ufer, die Lage ist weiter sehr angespannt. (Quelle: Jörg Hünecke/XOYO Film)
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Die Lage bleibt brenzlig: Zahlreiche Flüsse in Niedersachsen treten über die Ufer. An einem Ort droht der Deich gleich an fünf Stellen zu brechen.

Die Hochwasserlage an den Flüssen Aller, Leine und Weser verschärft sich nach offiziellen Angaben weiter. Teilweise würden die Wasserstände dort noch steigen, teilte der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in einem Lagebericht am Donnerstagmorgen mit. Zudem setze ab Freitag wieder Regen ein.

An zahlreichen Pegeln gelte weiterhin die höchste Meldestufe 3. Das gelte vor allem für Gebiete der Flüsse Weser, Aller, Leine und Oker im südlichen und mittleren Niedersachsen. An allen Flüssen gelte die Einschätzung "großes Hochwasser". Während die Pegel am Oberlauf der Weser leicht fallen, stiegen die Wasserstände an der Mittelweser weiterhin, es kann daher noch nicht von einer Entspannung der Lage gesprochen werden, teilte der NLWKN weiter mit.

Weser überschreitet historischen Wasserstand

In Drakenburg bei Nienburg an der Weser wurde den Angaben nach der historische Wasserstand von 1981 mit 834 Zentimetern überschritten. Der Scheitel werde dort in der Nacht zu Freitag erwartet, weiter flussabwärts in Richtung Bremen erst in der Nacht zu Samstag. Im Oberlauf der Weser sei der Scheitel bereits erreicht und die Pegelstände würden sinken.

In Verden spitzt sich die Lage indes weiter zu: Nach Angaben eines Reporters vor Ort drohe der Deich an gleich fünf Stellen zu brechen. In der Nacht zu Donnerstag sickerte im Ortsteil Klein Hutbergen Wasser an mehreren Stellen durch die aufgeweichten Befestigungen, berichtet auch die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Es komme zu sogenannten Qualmwasseraustritten an mehreren Stellen, wie die Feuerwehr am Donnerstag mitteilte. Einsatzkräfte würden versuchen, das Aufbrechen der Deiche zu verhindern. Qualmwasser bezeichnet Wasser, das durch die Deiche durchsickert.

Ein Aufgebot von 200 Einsatzkräften der Feuerwehr sicherte mithilfe des Technischen Hilfswerks die betroffenen Stellen und suchte nach möglichen weiteren defekten Abschnitten.

Lage "sehr angespannt und regional auch kritisch"

Im Unterlauf der Aller – ab Celle – würden die Wasserstände weiter steigen. Auch am Unterlauf der Leine seien die Scheitelwasserstände teils noch nicht erreicht. Rund um Meppen ist auch die Ems betroffen. Es sei davon auszugehen, dass auch dort, wo Wasserstände teilweise sinken, viele Pegel vorerst auf erhöhtem Niveau blieben. Auch in den anderen Flussgebieten wie Hase, Vechte, Hunte, Wümme sei "die Lage sehr angespannt und regional auch kritisch".

Wegen der heftigen Regenfälle im Harz wird seit der Nacht auf Dienstag aus der Oker- und Innerstetalsperre mehr Wasser als üblich abgelassen. Sind die Talsperren komplett gefüllt, öffnen sich sogenannte Notüberläufe automatisch.

Am Donnerstag sollten sich die Reservoirs so stark geleert haben, dass die Luken wieder geschlossen werden können – und somit wieder Stauraum für mögliche weitere Regenfälle bereitsteht. Laut NLWKN war das für die Okertalsperre am Donnerstagvormittag bereits der Fall. Im Oberlauf der beiden Flüsse Oker und Innerste sei weiterhin mit sinkenden Wasserständen zu rechnen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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