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Syke: Massiver Ärztemangel bedroht Versorgung in der Stadt


17 fehlende Sitze bei 25.000 Einwohnern
"Drohend unterversorgt": Ärztemangel trifft kleine Stadt bei Bremen

Von t-online, dpa, MAS

19.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Zettel mit dem Hinweis "Bis auf Weiteres: Keine Neuaufnahme von Patienten" an der Tür einer Hausarztpraxis: Die Lage spitzt sich in Niedersachsen zu.Vergrößern des Bildes
Zettel mit dem Hinweis "Bis auf Weiteres: Keine Neuaufnahme von Patienten" an der Tür einer Hausarztpraxis: Die Lage spitzt sich in Niedersachsen zu. (Quelle: IMAGO/Mario Hösel)

Die Kassenärztliche Vereinigung schlägt Alarm: In Niedersachsen fehlen immer mehr Hausärzte. Eine kleinere Stadt ist besonders betroffen.

Hunderte Hausärztinnen und Hausärzte fehlen in Niedersachsen – besonders betroffen ist Syke bei Bremen. In der Stadt mit etwa 25.000 Einwohnern sind 17 Hausarzt-Sitze unbesetzt. Damit gelte Syke als "drohend unterversorgt", berichtet die Beratungsgesellschaft Dostal.

Landesweit waren nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) am 1. Juli 2023 523 Hausarzt-Sitze in Niedersachsen unbesetzt. Für diese Praxen werden neue Inhaber gesucht. "Die Sicherstellung der ärztlichen und psychotherapeutischen Versorgung wird immer schwieriger", sagte der KVN-Vorstandsvorsitzende Mark Barjenbruch der dpa. "Langfristig werden sich Patientinnen und Patienten auf längere Anfahrtswege und längere Wartezeiten einrichten müssen."

Ärzte sollen mit Umsatzgarantie gelockt werden

Wer sich dafür entscheidet, einen Hausarztsitz in bestimmten unterversorgten Region zu übernehmen, kann laut KVN Zuschüsse zwischen 60.000 und 75.000 Euro beantragen. Für Praxen in Bremerhaven und Syke wird den Ärzten sogar eine Umsatzgarantie in Aussicht gestellt.

Neben Syke sind weitere Städte massiv von dem Arztmangel betroffen. 22 unbesetzte Hausarzt-Sitze gibt es in Salzgitter, 18 in Delmenhorst, 17 in Meppen und jeweils 15 in Nordhorn und Cloppenburg. Die angespannte Lage beunruhigt auch die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen, Martina Wenker.

Auch Kinder- und Jugendärzte oder Notärzte fehlen im Land

"Die Menschen im ländlichen Raum dürfen nicht das Gefühl bekommen, dass sie im Stich gelassen werden", sagte die Lungenfachärztin aus Hildesheim. Es fehlten an allen Ecken und Enden Ärzte, nicht nur Hausärzte, sondern auch Kinder- und Jugendärzte oder Notärzte. Das durchschnittliche Alter der jetzigen Hausärzte liegt bei 55,5 Jahren, so Dostal.

Sowohl die KVN als auch die Ärztekammer fordern schon lange vom Land, für mehr Studienplätze im Fach Medizin zu sorgen. Die von der Landesregierung eingeführte Landarztquote werde die Situation kurzfristig nicht verbessern, hieß es von der KVN. Erst nach dem Jahr 2035 sei langsam mit spürbaren Effekten zu rechnen.

Die Landarztquote sieht vor, dass in Niedersachsen 60 Studienplätze in Humanmedizin per Quote vergeben werden. Jungen Menschen wird so der Zugang zum Medizinstudium erleichtert, wenn sie sich im Gegenzug dazu verpflichten, nach Abschluss des Studiums und der Weiterbildung zehn Jahre lang als Hausärztin oder Hausarzt in einer Region mit zu wenigen Ärzten zu arbeiten.

Verwendete Quellen
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