Saison startet Forscher entwickelt "Supergrünkohl"
Es geht wieder los, die Grünkohlsaison startet: Pünktlich zur kalten Jahreszeit bringt ein Wissenschaftler den "Supergrünkohl" auf den Markt. Das kann das Gemüse.
Knapp 6.500 Tonnen Grünkohl ernteten Niedersachsens Landwirte im vergangenen Jahr, der Appetit nach dem gesunden Gemüse ist weiter ungebrochen. Auch in diesem Jahr rechnen Bauern mit einem äußerst guten Ertrag – und können sich künftig wohl auch auf eine neue Sorte freuen. Forscher der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg haben nämlich eine Art "Supergrünkohl" entwickelt. So nennt ihn jedenfalls sein Erfinder, Dr. Christoph Hahn.
Seit vielen Jahren forscht Hahn zum Gemüse und hat bereits seine Bachelorarbeit über Grünkohl verfasst. Seine Doktorarbeit mit dem Titel "It´s all about the Kale" ("Es dreht sich alles um den Grünkohl") bildete nun laut einer Mitteilung der Uni Oldenburg eine Art vorläufigen Abschluss seiner Forschung. Hahn erforschte Inhaltsstoffe von 120 der weltweit etwa 150 vorkommenden Sorten, untersuchte Zusammensetzung und wie sich Umweltfaktoren auf diese auswirken. Nun präsentierte er am Sonntag die "Oldenburger Palme" in Oldenburg, den "Supergrünkohl", wie er ihn selbst nennt.
"Perfekte" Züchtung für den heimischen Garten
Die neue Sorte solle alle Eigenschaften eines guten Grünkohls vereinen: Zum einen solle die Züchtung "perfekt" für den Anbau für zu Hause sein, zum anderen nur wenig Platz brauchen, um zu gedeihen. Außerdem sei die neue Sorte besonders vitaminreich und dekorativ zugleich.
"Das Resultat der mehrere Jahre dauernden Kreuzungsversuche kann sich sehen lassen", heißt es der Mitteilung zufolge weiter: "Die Oldenburger Palme hat einen hohen Wuchs, große, leicht rötliche, krause Blätter und sie kommt gut mit sommerlicher Trockenheit klar." Hahn bescheinigte ihr außerdem "einen ausgewogenen Geschmack".
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Forscher räumt mit langjährigem Mythos auf
Für die Kreuzung besorgte sich der Wissenschaftler unter anderem Samen aus den Niederlanden, Griechenland, Spanien, Russland, Japan und den USA. Zum Teil analysierte Hahn auch Sorten aus Botanischen Gärten und besorgte sich Sorten von Landwirten – immer mit dem Ziel, das Erbgut zu untersuchen und letztlich den "Supergrünkohl" zu entwickeln.
Dabei stieß Hahn nicht nur auf etwa 30 alte ostfriesische Sorten, sondern konnte auch mit einem verbreiteten Mythos auf: Grünkohl braucht keinen Frost, um genießbar zu sein. "Grünkohl fängt schon bei einstelligen Plusgraden an zu frieren", so Hahn.
Schon an den ersten kalten Herbsttagen, so zeigten seine Experimente, werden bestimmte Inhaltsstoffe abgebaut. Bei diesem Prozess bildet sich Zucker, der wiederum in den Blattzellen eingelagert wird, um den Photosyntheseapparat der Pflanzen vor Frostschäden zu schützen.
- uol.de: "Master of Grünkohl"
- ndr.de: ""Oldenburger Palme": Start in Grünkohl-Saison mit neuer Sorte"
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