Habeck bekräftigt Vorhaben Milliardenauftrag für Bremerhaven: Die Chancen steigen
Dieser Auftrag könne Bremerhaven Milliarden Euro bringen, jetzt stehen die Chancen noch besser. Unterstützung kommt von ganz oben.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Bremerhaven als zweiten Standort für den Bau von Konverterplattformen für Offshore-Windkraftanlagen bekräftigt. Habeck zeigte sich auf der Nationalen Maritimen Konferenz (NMK) am Donnerstag in Bremen zuversichtlich, "dass wir Konverterbau hier an der Küste im Westen und in Rostock erleben werden". In Konverterstationen wird der Strom von Windräder gebündelt und für den möglichst verlustfreien Weitertransport zur Küste in Gleichstrom umgewandelt.
Der Bau der Konverterplattformen schaffe eine neue Wertschöpfungskette für Werften und gebe eine Antwort auf sicherheitspolitische Herausforderungen, sagte Habeck. "Es ist ein Thema von Energiesicherheit und damit von nationaler Sicherheit. Es muss so kommen. Und die Bundesregierung, mein Haus, ich persönlich, ich werde alles dafür tun, dass es auch gelingt."
Bremerhaven winken 1.000 neue Arbeitsplätze
Wie t-online bereits Mitte Juli berichtete, kommt für den Bau der Anlagen die Bremerhavener Lloyd-Werft infrage, es könnten dadurch in der Seestadt bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Über die Konverterplattformen auf einem Teil der Marinearsenal-Werft in Rostock-Warnemünde und in Bremerhaven laufen seit Monaten Gespräche. Nach Angaben der Bundesregierung wird erwartet, dass von 2026 bis 2045 allein für den deutschen Markt 33 Plattformen benötigt werden, die jeweils ein Auftragsvolumen von 1,5 bis 2 Milliarden Euro hätten.
Scholz sichert Häfen Unterstützung zu
Zudem sicherte Bundeskanzler Olaf Scholz den Ländern Unterstützung beim Erhalt und Ausbau der Häfen zu. Er war, ebenso wie Habeck, zur Konferenz nach Bremen gekommen. "Der Bund bekennt sich klar zu seinem Teil der Verantwortung für leistungsstarke und zukunftssichere Häfen mit den notwendigen Hafeninfrastrukturen", sagte er. "Ich weiß, aus Sicht der Länder gehört dazu auch eine Erhöhung der finanziellen Mittel. Ich weiß es." Konkrete Zusicherungen machte der Kanzler jedoch nicht.
Die Küstenländer und die Hafenwirtschaft hatten im Vorfeld eine "Zeitenwende" bei der Finanzierung der Seehäfen gefordert. Der Bund müsse die Finanzierung der Seehäfen massiv ausweiten, heißt es in einem Schreiben von Montag, das als "Bremer Erklärung" betitelt ist.
Konferenz gilt als größtes Branchentreffen
Allein für die Infrastruktur in den Häfen, welche unter die Zuständigkeit der Länder fällt, werden rund 400 Millionen Euro im Jahr verlangt. Das wird mit gestiegenen Kosten begründet. Diese hätten sich seit 2005 ungefähr verzehnfacht. Seitdem zahlt der Bund jährlich 38,3 Millionen Euro an die Länder.
Die Nationale Maritime Konferenz gilt als die zentrale Veranstaltung der Bundesregierung zur Unterstützung der maritimen Wirtschaft und zugleich als das größte Branchentreffen. Die Konferenz findet seit 2000 alle zwei Jahre statt. Im Fokus steht der Austausch über die globalen, europäischen und nationalen Herausforderungen für Schifffahrt, Schiffbau, Häfen, Meerestechnik und Offshore Wind.
- Nachrichtenagentur dpa