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Bremen: Von wegen eklig – Liebeserklärung an Labskaus


Nicht schön, aber lecker
Bremer Labskaus hat mehr Liebe verdient

MeinungVon t-online, MAS

Aktualisiert am 15.10.2024 - 10:37 UhrLesedauer: 2 Min.
Labskaus mit Spiegelei, Gurken und Rote Beete: Lecker sieht es nicht aus, doch der Geschmack ist unübertroffen.Vergrößern des BildesLabskaus mit Spiegelei, Gewürzgurken, Rote Beete und Hering: Lecker sieht es nicht aus, doch der Geschmack ist unübertroffen. (Quelle: Volker Rauch)

Ja, es sieht aus wie Erbrochenes. Ja, es ist definitiv kein Augenschmaus. Dennoch hat Labskaus nichts als Liebe verdient. Das Gericht ist der ideale Seelenwärmer zur Herbstzeit.

Zur Herbstzeit wird der Appetit auf deftige Mahlzeiten wieder größer. Vor allem die bremische Spezialität Labskaus ist ein echter Seelenwärmer. Doch der Meinung sind längst nicht alle.

In einer t-online-Umfrage haben im vergangenen Herbst 22.000 Leser für ihre liebste regionale Spezialität gestimmt. Labskaus konnte dabei nur magere 3,7 Prozent einsammeln.

Viel zu wenig! Ich gebe zu: Rein optisch ist Labskaus, nun ja, gewöhnungsbedürftig. Das Auge isst hier besser nicht mit. Aber das sollte einen nicht abschrecken, selbst wenn gepökeltes Rindfleisch, Zwiebeln, rote Bete und Kartoffeln, wenn sie erst durch den Wolf gedreht wurden, nun einmal wie Erbrochenes aussehen. In der traditionellen Bremer Variante werden dazu noch Gewürzgurke, Spiegelei und Rollmops serviert.

Labskaus wird oft mit Verlierer der Umfrage serviert

Trotzdem: Ich kann jedem nur raten, Labskaus eine Chance zu geben. Es kommt nun mal auf die inneren Werte an. Wer den ersten Ekel überwindet, wird mit einer Delikatesse belohnt: würzig, deftig, vielfältig und trotzdem so simpel. Ein verlässlicher Trost für hungrige Mägen, Herzen und Seelen.

In traditionellen Bremer Restaurants wird Labskaus auch oft zusammen mit dem kläglichen Verlierer der t-online-Umfrage serviert: Knipp – die Fleischgrütze, die zwar auch kein Augenschmaus ist, aber geschmacklich dieselben Qualitäten wie Labskaus hat. Auf Bremer Speisekarten findet man häufig "Bremer Platten" oder "Bremer Tapas" mit Knipp und Labskaus auf einem Teller. Ich kann nur jedem raten: Kommen Sie nach Bremen, essen Sie das Unappetitlichste, was Sie jemals gesehen haben, und verlassen Sie die Stadt mit einem neuen Lieblingsgericht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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