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Bremen: Lürssen-Werft soll Spionageschiffe bauen – Kosten explodieren


Rund 800 Millionen Euro mehr
Kosten für neue Spionageschiffe explodieren

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 26.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Hauptsitz von Lürssen befindet sich in Bremen an der Weser. Seit 2021 führt das Unternehmen den Marineschiffbau unter der Dachmarke Naval Vessels Lürssen (NVL).Vergrößern des Bildes
Der Hauptsitz von Lürssen befindet sich in Bremen an der Weser. Seit 2021 führt das Unternehmen den Marineschiffbau unter der Dachmarke Naval Vessels Lürssen (NVL). (Quelle: Falk Heller via www.imago-images.de)

Eine Bremer Werft soll im Bundesauftrag drei Spionageschiffe bauen. Der Auftrag war von Beginn an umstritten – und nun steigen die Kosten in die Höhe.

Im vergangenen Sommer hatte die Lürssen-Werft in Bremen vom Bund den Auftrag bekommen, drei Kriegsschiffe zu bauen, die über modernste Spionagetechnik verfügen. Seit 2021 führt Lürssen den Marineschiffbau unter der Dachmarke Naval Vessels Lürssen (NVL).

Wie die "Tageschau" berichtet, habe das Parlament rund zwei Milliarden Euro für den Auftrag veranschlagt und nur grobe Angaben zum Leistungsumfang gemacht. Doch offenbar nimmt die Sache nun ganz andere Dimensionen an.

Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" haben ergeben, dass zu den geplanten zwei Milliarden Euro weitere Mehrkosten in Höhe von etwa 680 Millionen Euro hinzukommen. Rechnet man die Mehrwertsteuer hinzu, liegt die Summe bei fast 800 Millionen Euro. Die Kostenexplosion solle wegen allgemeiner Preissteigerungen aufgrund der Inflation sowie Auftragsanpassungen zustande gekommen sein, heißt es.

Bundesrechnungshof warnte schon im Januar

Schon im Januar hatte der Bundesrechnungshof Bedenken bei dem Projekt geäußert und "mittelfristig zusätzliche Ausgaben" befürchtet – vor allem, weil Bund und Lürssen erst nach Auftragserteilung genau erarbeiten wollten, wie genau die Kriegsschiffe eigentlich gebaut werden sollen.

Wie WDR, NDR und die "Süddeutsche Zeitung" berichten, wollte das Bundesverteidigungsministerium die Kostenexplosion nicht erklären und verwies auf das Koblenzer Bundesamt für Beschaffung (BAAINBw). Von dort heißt es, dass das laufende Verfahren erst mit erneuter parlamentarischer Befassung abgeschlossen werden könne. Auch Lürssen habe eine Anfrage unbeantwortet gelassen.

Theoretisch könnten die Parlamentarier angesichts der horrenden Mehrkosten ihre Zustimmung verweigern und damit den Auftrag vorerst stoppen. Ob dies realistisch ist, sei derzeit unklar.

Verwendete Quellen
  • tagesschau.de: "Kostenexplosion bei Spionageschiffen"
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