Bremer Raumfahrtkonzern OHB fährt Rekordgewinn ein
Die Raumfahrtbranche ist im Umbruch, trotzdem ziehen die Geschäftszahlen des Bremer Konzerns OHB an. Die Firma beendet ihr Geschäftsjahr 2022 mit Rekordzahlen.
Der Raumfahrtkonzern OHB wächst abermalig. Im Geschäftsjahr 2022 steigerte OHB den Umsatz im Vorjahresvergleich um rund vier Prozent auf rund 944 Millionen Euro, wie das börsennotierte Unternehmen am Mittwoch bei einer Bilanzpressekonferenz in Bremen bekannt gab.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei etwa 63 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch rund 47 Millionen Euro gewesen. Der Konzern mit Sitz in Bremen zählt zu den führenden Raumfahrtunternehmen Europas und rechnet auch in den nächsten Jahren mit Wachstum.
Gegenwärtig befinde sich Europa in einer Übergangsphase, in der es an Raketen fehle, um Satelliten – auch von OHB – in Orbits zu bringen, sagte der Vorstandsvorsitzende Marco Fuchs. Allerdings seien die wirtschaftlichen Auswirkungen der Situation auf das Unternehmen im vorigen Jahr nicht wesentlich gewesen, heißt es im Geschäftsbericht.
OHB an zahlreiche Projekten beteiligt
Die europäische Trägerrakete Ariane 6 für schwere Nutzlasten steht noch nicht zur Verfügung. Die mittelschwere russische Trägerrakete Sojus ist wegen des Kriegs nicht mehr nutzbar. Die kleinere europäische Vega-C verzeichnete im Dezember 2022 einen Fehlstart. OHB arbeitet auch deshalb an dem Aufbau eines eigenen sogenannten Mikrolaunchers, einer kleinen, modernen Trägerrakete. Zu nennen ist die RFA One der Rocket Factory Augsburg, an der OHB beteiligt ist.
Zudem beteiligt sich OHB an einem Vorhaben zur Inbetriebnahme eines Weltraumbahnhofs in der Nordsee. Dieses Jahr solle es einen ersten Teststart geben, sagte Vorstandsmitglied Sabine von der Recke.
- Nachrichtenagentur dpa