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Diepholz: Entlassener Sexualstraftäter guckt Kindern beim Sport zu


Trotz Verbots
Sexualstraftäter guckt Kindern beim Sport zu

Von t-online, MAS

Aktualisiert am 24.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Stapel Akten liegt auf einem Tisch (Symbolbild): Mit verschiedenen Aussagen hatte sich der Rentner in Bedrängnis gebracht.Vergrößern des Bildes
Ein Stapel Akten liegt auf einem Tisch (Symbolbild): Mit verschiedenen Aussagen hatte sich der Rentner in Bedrängnis gebracht. (Quelle: Swen Pförtner/dpa)

Ein Sexualstraftäter hat nach seiner Haftentlassung offenbar die Nähe zu Kindern gesucht, obwohl ihm dies verboten war. Seine Begründung wirft Fragen auf.

Im September 2018 ist ein Mann aus Barnstorf (Landkreis Diepholz) wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern zu einer dreijährigen Haftstrafe rechtskräftig verurteilt worden. Im Oktober 2021 wurde der Rentner entlassen – doch nun geht es wieder vor Gericht.

Dem Mann wird vorgeworfen, in zwei Fällen gegen Weisungen der Führungsaufsicht verstoßen zu haben. Der Angeklagte war wegen schweren sexuellen Missbrauchs zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden und stand seit seiner Haftentlassung unter Führungsaufsicht. Er sei unter anderem angewiesen worden, sich nicht an Plätzen aufzuhalten, an denen sich üblicherweise Kinder aufhalten, wie zum Beispiel Sportstätten. "Der Mann soll sich entgegen der Weisung an zwei Tagen an einer Tennisanlage aufgehalten haben, während dort Kinder Tennis spielten", teilt das Amtsgericht Diepholz auf Anfrage von t-online mit. Zuerst hatte die "Kreiszeitung" berichtet.

Als präventive Maßnahmen während der Führungsaufsicht wurde dem Mann zudem ein Bewährungshelfer zur Seite gestellt sowie eine Sexualtherapie ermöglicht.

Eltern berichten von Mann in Nähe der Tennisanlage

An einem Tag des Vorfalls soll sich ein Junge an seinen Tennis-Trainer gewandt und ihm von einem "Mann auf der Terrasse" berichtet haben. Der Trainer, der nun als Zeuge in der Verhandlung vor dem Amtsgericht Diepholz aussagte, sei bereits mehrfach von Eltern angesprochen worden, weil sie den Rentner in der Nähe der Tennisanlage gesehen haben wollen. Außerdem wusste der Trainer über den Mann und seine Verurteilung Bescheid – und wandte sich an die Polizei.

Als eine Polizeibeamtin eintraf, habe der Angeklagte auf einem Stuhl neben dem Tennisfeld gegessen, berichtet die "Kreiszeitung". Als Grund gab er an, aus Langeweile den Kindern beim Sport zuzuschauen. Er bekam einen Platzverweis wegen seines Aufenthaltsverbot an Sportstätten.

In seiner Einlassung hatte der Verteidiger des Rentners allerdings angegeben, dass sein Mandant die Tennisanlage aufgesucht hätte, weil er sich bei einem Fisch-Gericht am Dümmer den Magen verdorben und es nicht geschafft habe, mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren. Demnach wollte er die Toilette der Tennisanlage aufsuchen.

Richter sieht keinen Zweifel

Die Polizeibeamtin, die vom Richter und vom Verteidiger des Angeklagten befragt worden ist, habe jedoch angegeben, dass der Mann ihr gegenüber nichts von Magenproblemen gesagt hätte. "Er habe sich körperlich völlig normal verhalten, konnte Fahrrad fahren und äußerte während der gesamten Zeit nicht den Wunsch, eine Toilette aufzusuchen", heißt es.

Für den Richter war klar, dass der Angeklagte gezielt gegen die Weisungen der Führungsaufsicht verstoßen hatte.

Ein Urteil fällte das Amtsgericht Diepholz in der Hauptverhandlung noch nicht, da neben dem Bewährungshelfer, der befragt worden ist, auch der Psychotherapeut des Angeklagten angehört werden soll. "Es ist ein weiterer Fortsetzungstermin angesetzt", so das Amtsgericht Diepholz.

Verwendete Quellen
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