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Streit bei der Bremer Verbraucherzentrale: Vorsitzende schmeißt hin


Nach Interview mit Ex-"Bild"-Chef Reichelt
Streit bei der Bremer Verbraucherzentrale: Aufsichtsratsvorsitzende schmeißt hin

Von t-online, stk

01.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Annabel Oelmann bei der Talkshow 3 nach 9 im Weserhaus (Archivfoto): Mit einem Interview bei "Achtung, Reichelt!" war ein Mitglied des Aufsichtsrates überhaupt nicht einverstanden.Vergrößern des BildesAnnabel Oelmann bei der Talkshow 3 nach 9 im Weserhaus (Archivfoto): Mit einem Interview bei "Achtung, Reichelt!" war ein Mitglied des Aufsichtsrates überhaupt nicht einverstanden. (Quelle: IMAGO/gbrci/Future Image)
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Weil die Chefin der Bremer Verbraucherzentrale mit Ex-"Bild"-Chef Julian Reichelt plaudert, gibt eine andere Führungsfrau ihren Posten ab.

Es gibt Ärger bei der Verbraucherzentrale Bremen. Der Grund: Ein Interview, das Chefin Annabel Oelmann dem umstrittenen ehemaligen Chefredakteur der "Bild", Julian Reichelt, gegeben hat. Das Gespräch, welches am 15. November auf der Plattform YouTube hochgeladen wurde, sorgte einem Bericht des "Weser-Kurier" zufolge bei der Verwaltungsratsvorsitzenden der Verbraucherzentrale, Stephanie Dehne, so sehr für Unmut, dass sie eine Distanzierung Oelmanns zu Reichelt forderte. Doch scheinbar war sie allein mit ihrem Ärger – und zog nun Konsequenzen.

Wie der "Weser-Kurier" berichtet, hatte sich Dehne am Mittwoch mit ihrer Position nicht im Verwaltungsrat durchsetzen können und habe ihren Posten abgegeben. Wie es im Gremium nun weitergehen könnte, blieb zunächst unklar. Die Verbraucherzentrale war für eine Stellungnahme von t-online am Donnerstagnachmittag nicht zu erreichen.

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Oelmann war von Julian Reichelt in seinem YouTube-Blog "Achtung, Reichelt!" zum Thema Energiekrise befragt worden. Gleich zu Beginn des knapp 13-minütigen Videos fragt Reichelt, welche Erfahrungen Oelmann in Gesprächen mit betroffenen Menschen gemacht habe. Oelmann gibt dabei einen kurzen Einblick in die Gespräche, die sie während der Energieberatungen geführt hatte. Dabei erklärt sie unter anderem, dass es bereits Suizidandrohungen aufgrund der explodierenden Energiekosten während der Telefonate gegeben habe.

Inhaltlich nichts auszusetzen

Sie schränkt ein, dass sie und ihr Team zwar nicht gänzlich einschätzen könnten, wie ernst diese Androhungen gemeint gewesen seien, jedoch habe sie so etwas "im Verbraucherschutz noch nie erlebt". Inhaltlich gebe es nichts am Interview auszusetzen, befand Stephanie Dehne, so der Bericht des "Weser-Kurier". Sie habe sich vielmehr am Gesprächspartner Reichelt selbst gestört, weil ihm seit längerem vorgeworfen wird, er verbreite rechtspopulistische Thesen.

Nach Informationen von "buten un binnen" zeigte sich auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) irritiert über Oelmanns Gesprächspartner. Die Gewerkschaft, die Mitglied der Bremer Verbraucherzentrale ist, werfe Oelmann "mangelnde Abgrenzung zu Rechtspopulisten" vor und forderte sie zu einer Stellungnahme auf einer Mitgliederversammlung auf.

Oelmann ist nach Angaben der Bremer Verbraucherzentrale seit 2016 dort als Vorständig tätig. "Sie vertritt den Verein gerichtlich und außergerichtlich und führt die Geschäfte", heißt es dort weiter zum Aufgabengebiet. Ergänzend ist zudem zu lesen: "Sie ist als Expertin bei den Medien gefragt." Darüber hinaus ist Oelmann unter anderem Mitglied im Verwaltungsrat bei Radio Bremen, im Aufsichtsrat Bremedia sowie im Kuratorium Stiftung Warentest.

Stephanie Dehne (SPD) wird auf der Homepage der Bremer Verbraucherzentrale weiterhin als Vorständin des Verwaltungsrates angegeben. Dehne war zwischen 2015 und 2019 Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. Seit 2021 ist sie zudem Büroleiterin der Senatorin für Justiz und Verfassung in Bremen.

Verwendete Quellen
  • annabeloelmann.de: Über mich
  • verbraucherzentrale-bremen.de: Organisation
  • stephanie-dehne.de: Mein Leben
  • Eigene Recherchen
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