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LNG-Terminal Wilhelmshaven: Uniper will Chemikalien in die Nordsee leiten


Umwelthilfe schlägt Alarm
LNG-Terminal: Uniper will Chemikalien in die Nordsee leiten

Von dpa
12.10.2022Lesedauer: 1 Min.
Gefahren für Wattenmeer durch LNG-TerminalVergrößern des Bildes
Bauarbeiten für das LNG-Terminal (Archivbild): Schon im Dezember soll hier Flüssigerdgas fließen. (Quelle: Sina Schuldt/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Das LNG-Terminal in der Nordsee vor Wilhelmshaven sorgt für Diskussionen: Durch den Betrieb könnten umweltschädliche Biozide ins Wasser gelangen.

Wegen möglicher Gefahren für das Wattenmeer hat der Naturschutzbund mit Kritik auf die Abwasserpläne des verstaatlichten Gasunternehmens Uniper für das LNG-Terminal in Wilhelmshaven reagiert. Uniper beantragt nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Einleitung von jährlich bis zu 178 Millionen Kubikmetern von Seewasser, das mit Bioziden behandelt wurde.

Solche Biozide seien laut Umweltbundesamt potenziell gefährlich für die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier, kritisierte Hartmut Drebing vom Naturschutzbund Oldenburger Land. Zuvor hatte die "Nordsee-Zeitung" am Mittwoch berichtet.

Pipeline soll schon im Dezember in Betrieb genommen werden

Das Wattenmeer könnte jedes Jahr mit Millionen Kubikmetern Chemikalien, die für Organismen schädlich sind, sowie mit erwärmten Ab- und Prozesswässern kontaminiert werden, sagte Drebing. Er kritisierte auch, dass es keinen Beitrag zum Klima- und Artenschutz gebe und dass die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Bauvorhaben unzureichend sei. Außerdem fehlten Kompensationsmaßnahmen.

Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven soll nach Angaben des niedersächsischen Energieministeriums noch in diesem Winter den Betrieb aufnehmen. Geplant ist, über eine Pipeline, die zurzeit gebaut wird, ab dem 23. Dezember das angelieferte Flüssigerdgas nach seiner Umwandlung in gasförmigen Zustand ins deutsche Gasnetz einzuspeisen.

So soll Deutschlands Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland verringert werden. Anvisiert ist früheren Angaben zufolge ein Umschlag von bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr – das sind etwa 8,5 Prozent des deutschen Gasbedarfs.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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