Panne in Braunschweig Glocken läuten mitten in der Nacht – das steckt dahinter
Das brachte einige Braunschweiger um den Schlaf: Mitten in der Nacht läuten in der Löwenstadt die Glocken – und das für längere Zeit. Sogar die Polizei rückt aus.
Mitten in der Nacht auf Mittwoch wurde es in Braunschweig plötzlich laut. An mehreren Kirchen – etwa der St. Laurentius im nördlichen Stadtgebiet und der Paulikirche im Östlichen Ringgebiet – läuteten die Glocken. Bei den Anwohnern löste der ungewöhnliche Lärm zwischen 1 und 3 Uhr nachts Verwirrung und Ärger aus.
Mehr als 50 Anrufe habe es bei der Polizei gegeben, teilte ein Sprecher auf t-online-Nachfrage mit. Die Beamten selbst seien sogar zu einem polizeilichen Einsatz zur St. Laurentius-Kirche ausgerückt. Der Einsatz habe erst gegen 2.45 Uhr geendet, nachdem ein Verantwortlicher der Kirche das Glockenläuten "durch Betätigen der Sicherung" ausgestellt hatte.
Braunschweigs Propst Martin Tenge klärte am Mittwoch in einer Mitteilung des Dekanats im Bistum Hildesheim auf: Es habe sich schlicht um eine technische Panne gehandelt. "Anlässlich des Todes von Papst Franziskus war der Plan, um 12 Uhr mittags für fünf Minuten die Glocken zu läuten, jedoch in keiner Weise in der Nacht", sagt er.
Braunschweig: Glocken läuten wegen Tod von Papst Franziskus
Wie das Dekanat weiter mitteilte, schlugen die Glocken wegen einer Fehlfunktion "ungewollt für längere Zeit". Tenge erklärt: "Wir bedauern zutiefst, dass die Nachtruhe der Anwohnerinnen und Anwohner auf diese Weise so empfindlich gestört wurde."
Nun soll das Glockenläuten zu den regelmäßigen Läutezeiten abgeschaltet und die Anlagen überprüft werden. Vorerst sollen die Glocken nur noch von Hand zum Sonntagsgottesdienst geläutet werden, wie die Kirche weiter mitteilte.
Das Bistum Hildesheim hatte zuvor am Ostermontag angekündigt, dass bis zum Tag der Beerdigung von Papst Franziskus jeweils um 12 Uhr mittags für fünf Minuten die Glocken läuten sollen. Hildesheims Bischof Heiner Wilmer habe die Pfarrgemeinden um das sogenannte Totengeläut gebeten, hieß es.
- Schriftliche Anfrage bei der Polizei Braunschweig
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Beobachtungen
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