Kiel In Schleswig-Holstein Corona-Neuinfektionen verdoppelt
Die nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen haben sich in Schleswig-Holstein innerhalb eines Tages verdoppelt. Am Montagabend wurden nach Angaben der Landesregierung in Kiel 40 Neuinfektionen bestätigt, am Sonntag waren es 20 Fälle. Die 40 Neuinfektionen sind der höchste Wert seit dem 11. August, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag in Kiel mitteilte. Damals hatte es 52 gemeldete Neuinfektionen gegeben.
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) wollen am Mittwoch in Kiel über das Infektionsgeschehen und die aktuelle Entwicklung der Corona-Lage in Schleswig-Holstein informieren.
Seit Beginn der Pandemie im Norden wurden 4460 Corona-Infizierte festgestellt. Im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein starben bisher 161 Menschen. In Krankenhäusern wurden am Montag sechs Corona-Patienten behandelt. Von allen seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 4000 als genesen.
Wegen eines positiv auf das Coronavirus getesteten Kindes ist eine komplette Kita in Wedel (Kreis Pinneberg) am Montag für zwei Wochen geschlossen worden. "Da es sich nicht klar eingrenzen ließ, mit wem das betroffene Kind Kontakt hatte, hat das Gesundheitsamt entschieden, für alle 130 Kinder und 31 Mitarbeiter*innen eine 14-tägige Quarantäne anzuordnen", teilte der Kreis Pinneberg mit. Eine Betreuung in der Kita sei in dieser Zeit nicht möglich.
Unterdessen hat sich die Corona-Lage in Neumünster etwas entspannt. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz für Neumünster ist seit zwei Tagen gesunken. Lag sie am Sonntag bei 31 Fällen auf 100 000 Einwohner berechnet, so waren es am Dienstag 12.00 Uhr nur noch 21 Fälle.
Allerdings wurden jetzt bei zwei Frauen und zwei Männern Corona-Infektionen festgestellt, darunter eine Reiserückkehrerin aus dem Kosovo und ein Reiserückkehrer aus Indien. Die Stadt Neumünster erinnerte an die Pflicht, dass Reiserückkehrer aus Risikogebieten sich beim Gesundheitsamt am Wohnort melden müssen. Dem Fachdienst Gesundheit der Stadt lägen viele sogenannte Aussteigekarten vor, deren Inhaber sich nicht gemeldet hätten. Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten müssen bei der Einreise in Deutschland solche Karten ausfüllen, die dann ans örtliche Gesundheitsamt weitergeleitet werden. Rückkehrer aus Risikogebieten müssten sich umgehend beim Gesundheitsamt melden, "andernfalls droht ein Bußgeld", warnte die Stadt.
Oberbürgermeister Olaf Tauras (CDU) appellierte kürzlich an die Einwohner: "Ich mahne die Menschen zur Vernunft und zu einem achtsamen Umgang mit den Mitmenschen und sich selbst. Sollten die Fallzahlen weiter so stark steigen, werden wir gezwungen, das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt Neumünster in Teilen wieder herunterzufahren."