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Silvester-Krawalle: Berliner Polizei befragt Anwohner der High-Deck-Siedlung


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Silvester-Krawalle: Polizei befragt Anwohner der High-Deck-Siedlung

Von t-online, nhe

26.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht befragen LKA-Beamte in der sogenannten High-Deck-Siedlung die Anwohner nach Bild- oder Videodatenmaterial: Die Mitarbeitenden klingeln nahezu an jeder Wohnungstür und verteilen Flyer.Vergrößern des Bildes
Nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht befragen LKA-Beamte in der sogenannten High-Deck-Siedlung die Anwohner nach Bild- oder Videodatenmaterial: Die Mitarbeitenden klingeln nahezu an jeder Wohnungstür und verteilen Flyer. (Quelle: Jens Kalaene/dpa)

Wer ist für die Krawalle in der High-Deck-Siedlung an Silvester verantwortlich? Die Polizei hat sich vor Ort auf Spurensuche begeben.

Fast vier Wochen nachdem bei Ausschreitungen in der Silvesternacht in Berlin ein Reisebus angezündet wurde, hat die Polizei die Nachbarschaft nach Zeugen befragt. "Wir hoffen, dass vielleicht der ein oder andere doch noch Bild- oder Videodatenmaterial zuhause oder auf dem Handy hat", sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag.

Befragt wurden Anwohner in der sogenannten High-Deck-Siedlung an der Sonnenallee, wo der Bus brannte und die darüberliegenden Wohnungen sichtlich beschädigte. "Die Mitarbeitenden gehen in den Hauseingängen auf und ab, klingeln nahezu an jeder Wohnungstür und verteilen Flyer", sagte der Polizeisprecher.

"Wusste, dass man irgendwann bei mir klingelt"

Auf den Flyern wird auf Deutsch, Türkisch und Arabisch um Hinweise, Bilder und Videos gebeten, die auf einem Internetportal der Polizei hochgeladen werden können. Für diejenigen, die tagsüber nicht zuhause waren, wurden auch Flyer in Briefkästen geworfen.

Ein Anwohner zeigte ein Video, das er in der Nacht selbst aufgenommen hat, als der Bus brannte. "Ich wusste, dass man irgendwann bei mir klingelt und nach einem Video fragt", sagte der Mann. Er habe selbst beobachtet, wie drei junge Männer mit Silvesterraketen auf den Bus schossen, als das Feuer begann. "Sowas machen nur Jugendliche und keine Erwachsenen", sagte er.

Die Anwohner seien sehr freundlich, aber oft auch verhalten gegenüber der Polizei, sagte ein Polizist. Viele regten sich selbst über die Krawalle der Nacht auf, entweder weil ihre eigenen Autos beschädigt wurden oder weil es auf die ganze Nachbarschaft zurückfalle. Die meisten hätten den brennenden Bus und die Aufregung drum herum beobachtet, mehr aber nicht.

Wie hilfreich diese Hinweise seien, werde erst die Auswertung ergeben, sagte der Polizeisprecher. Man wolle vor allem die Personen finden, die als erste auf den Bus schossen, bevor er dann in Flammen stand. Vorübergehend hat die Polizei auch ihr Hinweisportal wieder aktiviert. Hinweise können zudem unter der Nummer (030) 4664-912115 abgegeben werden.

126 konkrete Angriffe

In der Silvesternacht gab es in einigen Stadtteilen Berlins und weiteren Städten Ausschreitungen, bei denen Menschen verletzt wurden. Zudem gab es zahlreiche Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute. In Berlin wurden 145 Menschen mit insgesamt 18 verschiedenen Nationalitäten festgenommen, darunter zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsene.

Im Zusammenhang mit Angriffen identifizierte die Polizei bis vor einigen Tagen 44 mutmaßliche Täter, die allermeisten davon männliche Jugendliche oder junge Männer unter 25 Jahren. Insgesamt werde zu 126 konkreten Angriffen und entsprechenden Strafanzeigen in der Silvesternacht ermittelt.

Verwendete Quellen
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