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"Aquadom" platzt in Berlin: Sinnloser Tod für 1.500 Fische


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Aquarium-Havarie in Berlin
Es war ein sinnloser Tod

MeinungEin Kommentar von Julian Seiferth

Aktualisiert am 16.12.2022Lesedauer: 2 Min.
imago images 196710711Vergrößern des Bildes
Fische im Aquarium des Hotels "Dom Aquarée" (Archivbild): "Angst und Schmerz". (Quelle: IMAGO/Thomas Bartilla)

Sie waren eine Attraktion: 1.500 Fische lebten im weltgrößten Aquarium in einer Berliner Hotellobby. Nun sind sie für menschliche Maßlosigkeit und Eitelkeit gestorben.

Ein Fisch, der aus dem Wasser genommen wird, erstickt. Es ist ein verhältnismäßig langer, qualvoller Tod. Bis zu zwei Stunden kann er dauern. Fische empfinden in dieser Zeit "Angst und Schmerz", wie der Deutsche Tierschutzbund schreibt.

Einen solchen Tod starben in Berlin jetzt 1.500 Fische im größten freistehenden zylindrischen Aquarium der Welt, im Foyer des Hotels DomAquarée. Noch sind die Ursachen nicht bekannt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verhaltensstörungen, Depressionen und Aggressionen

Doch in jedem Fall war es ein sinnloser Tod. Denn sie starben ihn für menschliche Maßlosigkeit und Eitelkeit.

Die Fische im Riesenaquarium waren vor allem eins: eine Attraktion. Im "Hotel Dom Aquarée" gab es einen Panoramalift, mit dem die Besucher durch das 16 Meter hohe Zylinder-Aquarium fahren konnten. Sie glitten so durch eine Million Liter Wasser: Ein "Wohlfühlambiente mit Meerblick", sei das, warb das Hotel für seine Attraktion. Der Blick aus den innenliegenden Zimmern in das Aquarium sei "atemberaubend". Als Dekoration und Alleinstellungsmerkmal hatten die Tiere darin nur eine Funktion: Sie sollten das Hotel schmücken.

Video | "Ich dachte, es ist ein Erdbeben"
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Quelle: t-online

Eine artgerechte Haltung ist auch in einem großen Aquarium nicht möglich. "Viele Meerestiere legen im Ozean weite Distanzen zurück und tauchen in die Tiefen des Meeres", sagt die Tierschutzorganisation Peta. Auch das Sozialverhalten ist in einem Aquarium stark eingeschränkt. Tiere entwickelten darin daher oft Verhaltensstörungen, Depressionen und Aggressionen.

Tiere leiden, weil es letztlich um Profit geht. Das ist auch im Berliner Fall so. Einer der Gründe dafür ist, dass das Strafrecht Tiere nach wie vor als Gegenstände behandelt. Aber das ist ein Denkfehler. Tiere atmen, fühlen, leiden. Es sind Lebewesen und keine Dekorationsgegenstände.

Wir sollten endlich aufhören, sie als solche zu behandeln.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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