So viel Zeit sparen Autofahrer jetzt ein Die letzte Rushhour auf der Turmstraßen-Umleitung
Mit der Wiederfreigabe der Turmstraßen-Brücke wird die Fahrt durch Pont- und Westviertel besonders in Stoßzeiten entspannter. Doch wie viel Zeit genau können Autofahrer einsparen? Ein Testbericht.
Es ist Dienstagabend, 17:30 Uhr. RWTH-Studenten strömen aus der Claßenstraße auf die Turmstraße. Ihre Wege trennen sich am Bauzaun. In der Claßenstraße stauen sich die Autos – von der Ampel bis kurz hinter "Nobis". Einige Autofahrer sind in Richtung Bendviertel unterwegs, andere fahren nach Aachen West. Es ist der letzte Tag, an dem die Autofahrer, die in Richtung West wollen, dazu die eingerichtete Umleitung benutzen müssen.
Hier ist es in den vergangenen zweieinhalb Jahren seit Brückenabriss besonders in der Rushhour zu Staus und langen Wartezeiten gekommen. Mit der Wiederfreigabe der neuen, breiteren Turmstraßen-Brücke am Mittwoch, hat das ein Ende.
Ab dann brauchen Autofahrer, die vom Pontviertel auf dem Weg ins Westviertel sind, nur noch wenige Sekunden. Wie viel Zeit genau die Wiedereröffnung der Turmstraßen-Brücke einspart, hat eine t-online Reporterin getestet. Startpunkt: Turmstraße, Ecke Claßenstraße. Endpunkt: Turmstraße, Ecke Professor-Pirlet Straße.
Test: Wie viel Zeit sparen Autofahrer, durch die Neueröffnung der Brücke Turmstraße
17: 31 Uhr: Die Ampel in der Claßenstraße ist rot, es geht nur langsam voran. Zwischen den Autos schiebt sich eine Gruppe Studenten hindurch. Einer beißt in sein Streuselbrötchen und schlägt seine Sporttasche dabei versehentlich an den BMW, an dem er sich vorbeidrückt. Auf den Bürgersteigen pilgern Studentenscharen vorbei. Die Autos stehen.
17:34 Uhr: Immernoch Claßenstraße. Jemand hupt. Nur weniger Autos schaffen es über die grüne Ampel. Derjenige, der gehupt hat, steht ganz hinten in der Schlange. Er wird es in dieser Grünphase nicht über die Ampel schaffen. In der nächsten voraussichtlich auch nicht.
17:35 Uhr: Die Ampel ist grün. Linksabbiegen auf den Seffenter Weg. Fünf Meter freie Bahn. Dann wieder Stau, noch vor der Bahnunterführung. Schon fünf Minuten unterwegs. Alles steht. Die Unterführung versperrt die Sicht auf das Ende des Staus. Wie lange man hier noch stehen wird, lässt sich nur erahnen.
Die Ampeln sorgten für erhebliche Verzögerungen
17:37 Uhr: Zögerlich setzt die Auto-Schlange sich in Bewegung. Die Autos gewinnen Distanz zueinander und rollen vorbei an der provisorischen Baustellenampel Richtung Pariser Ring. Am Straßenrand sieht es nach Abbau aus.
17:37 Uhr: Jetzt geht es schnell: Auch die zweite provisorische Baustellenampel ist grün. Ein kleines Stück über die Mies-van-der Rohe Straße und dann Abbiegen auf die Professor-Pirlet Straße. Hier gibt es keine Probleme. Ankunft auf der anderen Seite der Brücke Turmstraße.
Acht Minuten hat der Umweg gedauert. Laut "Google Maps" sollte man für diese Strecke außerhalb der Rushhour nur drei Minuten brauchen. Ab Mittwoch, 9. Oktober, handelt es sich allerdings nur noch um wenige Sekunden.
- Reporter vor Ort