Japanische Studie mit überraschendem Ergebnis Gedächtnistest: Affen schlagen Menschen
Gedächtnistest Affen gegen Menschen
Sechs Affen gegen neun Menschen
In der Testreihe traten sechs Schimpansen - drei Mütter und ihre Jungtiere - gegen neun Studenten der Uni von Kyoto an. Die Primaten lernten zunächst einstellige arabische Zahlen. Dann wurden ihnen diese Zahlen in verschiedenen Reihenfolgen präsentiert, um zu testen, ob sie sie behalten konnten. Die Zahlen tauchten dabei in äußerst kurzen Zeitintervallen von 0,21 Sekunden bis zu 0,65 Sekunden auf dem Bildschirm auf. Danach wurden die Zahlen ausgeblendet, und Primaten wie Studenten sollten die zuvor eingeblendete Reihenfolge auf einem Bildschirm eintippen.
Schneller und genauer
Überraschendes Ergebnis: Die jungen Affen ließen die Menschen weit hinter sich - sie waren nicht nur schneller, sondern auch noch genauer. "Die Menschen waren langsamer als die drei jungen Affen", heißt es in der Studie, "und im Schnitt erzielten die Affenkinder bessere Ergebnisse als die Affenmütter." Die Studie, die neue Beweise für die außergewöhnliche Intelligenz der Schimpansen liefert, ist in der US-Fachzeitschrift "Current Biology" erschienen.
Zwei Erklärungen
"Die Kapazität des Gehirns ist begrenzt. Vielleicht verzichteten die Menschen auf ältere Fertigkeiten, um neue zu erwerben, zum Beispiel Sprachen", versuchte Primatenforscher Matsuzawa das zunächst ernüchternd erscheinende Ergebnis gerade zu rücken. Es sei aber auch möglich, dass Kinder ein ebenso gutes Gedächtnis hätten wie die jungen Schimpansen, und dies im Laufe des Heranwachsens verlören - schließlich lässt auch bei den Primaten das Erinnerungsvermögen mit zunehmendem Alter nach.