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Ukraine-Krieg | Selenskyj beklagt: "Russland kontrolliert den Himmel"


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Selenskyj beklagt: "Russland kontrolliert den Himmel"

Von dpa, reuters, afp, t-online, cli

Aktualisiert am 06.11.2023Lesedauer: 39 Min.
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Wolodymyr Selenskyj: Der ukrainische Präsident ist nicht für Gespräche mit der russischen Führung bereit. (Quelle: Ukraine Presidency via Bestimage/imago-images-bilder)
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Tag 621: Ein Angriff auf der Krim beschädigt ein russisches Schiff. Selenskyj nennt Probleme bei der ukrainischen Luftabwehr. Alle Infos im Newsblog.

Ukraine meldet erneut massive russische Angriffe über Nacht

9.31 Uhr: Russische Truppen haben ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht vier Raketen und zahlreiche Kampfdrohnen aus den besetzten Gebieten im Süden der Ukraine gestartet. Insgesamt 15 Drohnen vom Typ Schahed und ein Marschflugkörper vom Typ Kh-59 seien abgefangen worden, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Montag. Der Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, veröffentlichte in Onlinediensten Bilder von den Folgen eines Angriffs in der Hafenstadt Odessa.

Auf den Bildern waren Rettungskräfte zwischen Trümmern auf einer Straße vor einem öffentlichen Gebäude zu sehen. Innenminister Ihor Klymenko erklärte, 20 Wohnhäuser, ein Kunstmuseum und Infrastruktureinrichtungen seien beschädigt worden. Demnach wurden bei den Angriffen im Süden der Ukraine acht Menschen verletzt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Vor dem Winter wächst die Angst in der Ukraine vor erneuten systematischen russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur, durch die im vergangenen Winter Millionen Menschen zeitweise ohne Heizung und Strom auskommen mussten. Kiew hat in diesem Zusammenhang seine westlichen Alliierten wiederholt aufgefordert, die Luftabwehrsysteme der Ukraine zu stärken.

Raketenangriff auf Militärzeremonie: Kiew leitet Untersuchung ein

8.45 Uhr: Die Ukraine hat am Freitag einen schweren Schlag hinnehmen müssen. Doch das hätte verhindert werden können, meint Präsident Selenskyj. Lesen Sie hier die Hintergründe.

Selenskyj beklagt: "Russland kontrolliert den Himmel"

6.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Defizite in der Flugabwehr seines Landes sowie die Lufthoheit der russischen Streitkräfte beklagt. "Russland kontrolliert den Himmel", sagte er in einem Interview des US-Senders NBC. Die Ukraine brauche eine bessere Luftverteidigung, sagte er mit Blick auf die von ihm geforderten Kampfflugzeuge aus westlicher Produktion. "Gebt uns die Mittel, uns mit Russland am Himmel zu messen." Die ukrainische Armee benötige auch Drohnen und Waffen zur Abwehr solcher Flugkörper.

Sobald am Himmel eine Art Gleichgewicht hergestellt sei, könnten die ukrainischen Bodenstreitkräfte vorrücken. "Wir können nicht einfach angreifen wie die russischen Streitkräfte", sagte Selenskyj, denn Russland werfe seine Soldaten ohne Rücksicht auf eigene Verluste in den Kampf. "Wir brauchen unsere Soldaten."

Selenskyj bekräftigte seine Position, dass es mit Russland aktuell keine Verhandlungen geben könne. "Es gibt keinen Dialog mit Terroristen", betonte er. "Ihr Wort ist nichts wert, sie wollen nur zerstören und töten." Die Ukraine werde ihren Kampf gegen Putins Truppen fortsetzen.

Raketenangriff auf Odessa: Verletzte und Beschädigung des Kunstmuseums

2.19 Uhr: Nach Angaben des Gouverneurs der Region sind bei einem russischen Raketenangriff auf Odessa fünf Menschen verletzt worden. Eine der wichtigsten Kunstgalerien der Stadt sei beschädigt worden. "Am 6. November wird das Nationale Kunstmuseum von Odessa 124 Jahre alt", schreibt Oleh Kiper auf Telegram. "Am Vorabend des 6. Novembers haben die Russen unser architektonisches Denkmal mit einer Rakete 'beglückwünscht', die in der Nähe einschlug." Die Wände und Fenster des Museums in einem der ältesten Paläste der Stadt seien beschädigt worden. Nach Angaben der Behörden verursachte eine Rakete einen mehreren Meter tiefen Krater in der Nähe des Museums.

Sonntag, 5. November

Ukrainischer Minister: Baerbock gab "Zusicherung" von EU-Mitgliedschaft

22.50 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht nach eigenen Angaben bei den Bemühungen um eine EU-Mitgliedschaft seines Landes die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock auf seiner Seite. "Ich habe keinen Zweifel, dass die Ukraine ein Teil der Europäischen Union sein wird. Heute habe ich diese Zusicherung von Annalena Baerbock erhalten", sagte Kuleba im "Welt"-Interview.

Angeblich Explosion in russischem Munitionslager in der Nähe von Mariupol

20.42 Uhr: In der Nähe der von Russland besetzten Stadt Mariupol soll angeblich ein russisches Munitionsdepot explodiert sein sein. Das berichtet Pjotr Andruschtschenko, Berater des Bürgermeisters der Stadt, auf seinem Telegram-Kanal. Konkret soll das Feuer in dem Küstenort Sjedowe in der Oblast Donezk ausgebrochen sein.

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In sozialen Medien kursieren diverse Bilder und Videos, auf denen das Feuer zu sehen und mehrere Knallgeräusche zu hören sind. "Fast das gesamte Dorf wurde in ein Munitionsdepot und einen Parkplatz für Militärfahrzeuge umgewandelt", schreibt Andruschtschenko auf seinem Kanal. Laut lokalen Angaben zufolge seien nur ein Drittel des Depots beschädigt. Er sei allerdings der Meinung, dass dort nichts mehr zu retten sei. Die genaue Ursache des Feuers ist noch unklar. Vom ukrainischen oder russischen Militär lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Gespräche mit Moskau: Selenskyj nennt Bedingung

19.24 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist "nicht bereit" zu Gesprächen mit Moskau, solange die russischen Truppen nicht aus seinem Land abziehen. Die USA wüssten, "dass ich nicht bereit bin, mit den Terroristen zu sprechen, denn ihr Wort ist nichts", sagt Selenskyj dem US-Sender NBC. "Sie müssen unser Territorium verlassen, erst dann kann die Welt die Diplomatie einschalten."

Zum Stand des Krieges in der Ukraine sagt Selenskyj, sein Land sei in einer "schwierigen Situation". Es sei "kein Geheimnis, dass wir an der Frontlinie keine Flugabwehr haben". Deshalb kontrolliere Russland den Luftraum. "Wenn sie den gesamten Luftraum kontrollieren, können wir nicht schnell vorankommen, solange wir keine Flugabwehr haben."

Die mehr als tausend Kilometer lange Frontlinie zwischen den beiden Kriegsparteien hat sich seit fast einem Jahr kaum bewegt, obwohl die Ukraine im Juni eine Gegenoffensive gestartet hat, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern.


Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
  • Eigene Recherche
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