Deutschlandweit ein Problem Diese Tiere sorgen für eine Kotflut an Schwimmstätten
Die Kotflut der aus Afrika stammenden Nilgänse belastet Badeseen und Schwimmbäder. Maßnahmen gegen die Vögel scheiterten bisher.
In deutschen Schwimmstätten hat das Personal alle Hände voll zu tun. Der Grund sind nicht nur die Badegäste, sondern unerwünschte Besucher: Nilgänse. Die aus Afrika stammenden Vögel hinterlassen große Mengen an Kot auf Badewiesen und Beckenrändern, was erheblichen Mehraufwand bei den Reinigungsarbeiten schafft.
Frank Achtzehn von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen bestätigt die prekäre Lage: "Das Problem betrifft sehr, sehr viele Schwimmbäder und Badeseen in sehr vielen Gebieten."
Der Gänsedreck ist meist weiß-grünlich und kann sowohl fest als auch flüssig sein, was die Entfernung noch schwieriger macht. Diese Menge an Verschmutzung wird vor allem nach dem Ende des Badebetriebs auffällig, wenn die Gänse nahe dem Wasser zur Ruhe kommen. Das Personal muss daher jeden Morgen vor der Öffnung den Kot aufsammeln. "Je nach Größe der Population wird der Kot eimerweise entfernt", sagt Achtzehn.
Nilgänse lieben Pommes
Die Anziehungskraft von Schwimmbädern und Badeseen auf die Nilgänse liegt nicht nur in den gemähten Wiesen, die einen guten Ausblick auf mögliche Fressfeinde bieten. Ideale Lebensbedingungen finden sie insbesondere in den sauberen Wasserflächen und der reichlichen Nahrung wie heruntergefallenen Pommes. Achtzehn appellierte an die Badegäste, die Vögel nicht zu füttern und keine Essensreste zurückzulassen.
Trotz verschiedener Versuche der Badbetreiber, die Nilgänse zu vergraulen – etwa durch Flatterbänder über Wiesen, Greifvogelattrappen oder abgespielte Tierlaute – konnten die Vögel nicht vertrieben werden. "Der Erfolg war sehr mäßig. Da sind die zweimal erschrocken und beim dritten Mal haben sie es schon erkannt." Das Abschießen ist nur unter strengen Auflagen erlaubt und in besiedelten Gebieten nicht möglich.
- Invasive Arten in Deutschland: Diese Tiere und Pflanzen sorgen für Probleme
Immerhin – der Gänsedreck hat laut Achtzehn kaum Auswirkungen auf die Wasserqualität. In Schwimmbädern wird das Wasser gechlort und in Badeseen verdünnt die große Wassermenge den Kot.
Die ägyptische Nilgans steht auf der Liste der invasiven Arten der EU und wird in Deutschland immer häufiger beobachtet. Der Nabu berichtet, dass Vögel aus Haltungen über die Niederlande auch nach Deutschland gelangt sind.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Nachrichtenagentur dpa