Acht Menschen verletzt Schüsse vor Moschee in Avignon
Bei einer Schießerei vor einer Moschee in der südostfranzösischen Stadt Avignon sind am Sonntagabend acht Menschen leicht verletzt worden. Die Staatsanwaltschaft schloss einen terroristischen Hintergrund der Tat aus. Nach ersten Zeugenberichten feuerten mindestens zwei Männer die Schüsse ab.
Einer der mutmaßlichen Schützen habe ein Jagdgewehr bei sich gehabt, hieß es in Augenzeugenberichten. Die Männer seien gegen 22.30 Uhr vor der Moschee aus einem Auto gestiegen und hätten das Feuer eröffnet, teilten die Ermittler mit. Einige Zeugen wollten vier vermummte Männer in dem Auto gesehen haben. Unter den Verletzten war auch ein kleines Mädchen.
"Nach allem, was wir bisher wissen, war nicht die Moschee das Ziel", erklärte die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen übernahmen Beamte der Abteilung für Verbrechensbekämpfung.
Erst am Freitag hatte im Pariser Vorort Créteil ein Mann versucht, mit seinem Auto die Sicherheitsabsperrungen vor einer Moschee zu durchbrechen. Die Polizei nahm den Mann später in seinem Wohnhaus fest. Laut Staatsanwaltschaft leidet der Angreifer unter Schizophrenie.
Viele französische Muslime fühlten sich an den Vorfall in London vom 19. Juni erinnert. Damals war ein Mann in eine Menschenmenge nahe der Finsbury-Park-Moschee gefahren und hatte etwa ein Dutzend Menschen verletzt. Augenzeugen zufolge rief der 48-jährige Fahrer, er wolle "alle Muslime töten".
In Frankreich sind seit Anfang 2015 bei einer beispiellosen Anschlagsserie 239 Menschen getötet worden. Die Anschlagsgefahr gilt nach wie vor als sehr hoch. Zuletzt attackierte ein Islamist auf den Pariser Champs-Elysées Polizisten. Der Angreifer starb, sonst kam niemand zu Schaden.