Wirbelsturm über US-Südstaat Hurrikan "Delta" bringt lebensgefährliche Sturmflut
An der Küste von Louisiana warnen die Behörden vor einer gefährlichen Sturmflut. Der Grund: Hurrikan "Delta", der mit heftigem Wind und Regen vom Golf von Mexiko heranzieht.
Der Hurrikan "Delta" ist mit Windgeschwindigkeiten von gut 150 Kilometern pro Stunde auf die Küste des US-Bundesstaates Louisiana getroffen. Der Sturm brachte heftige Regenfälle mit sich, die Behörden warnten vor bis zu drei Meter hohen, "lebensbedrohlichen" Sturmfluten. Mehr als 200.000 Haushalte hatten nach Berichten von US-Fernsehsendern keinen Strom. Der Hurrikan schwächte sich über dem Golf von Mexiko zuvor von Stufe drei auf Stufe zwei ab – und Meteorologen rechneten damit, dass er auf seinem Weg durch Louisiana schnell an Kraft verlieren werde.
Schäden vom Sturm davor noch nicht behoben
In der Nacht zum Samstag gab es allerdings noch keine Entwarnung. Die Behörden verwiesen unter anderem darauf, dass der Wind zum Teil immer noch herumliegende Trümmerteile des vorherigen Hurrikans "Laura" durch die Gegend wirbeln könnte.
"Delta" traf am Freitagabend (Ortszeit) in der Nähe des Orts Creole auf Land. "Laura", ein Hurrikan der Stufe vier, war vor sechs Wochen nur wenige Dutzend Kilometer entfernt durchgezogen. An vielen Häusern sind die damaligen Schäden noch nicht behoben worden. So war auf Fernsehbildern zu sehen, dass zahlreiche Gebäude blaue Planen statt fester Dächer haben.
Rund 10.000 Menschen wohnen seitdem immer noch in Hotels, wie Gouverneur John Bel Edwards am Freitag sagte. Angesichts der Corona-Krise sollen Notunterkünfte bei Evakuierungen nur kurz genutzt werden. Danach würden die Menschen schnell auf weitere Hotelzimmer verteilt werden, sagte Edwards.
Bereits der vierte Sturm des Jahres
Mit einer Geschwindigkeit von gut 20 Kilometern pro Stunde bewegt sich "Delta" relativ schnell. Denn normalerweise wandern Wirbelstürme eher langsamer, auch wenn innerhalb des Sturms hohe Windstärken herrschen.
Es ist bereits der vierte Sturm, der die Küste von Louisiana in diesem Jahr trifft. "Laura", der stärkste davon, kostete 30 Menschen das Leben, wie Gouverneur Edwards am Freitag sagte.
In der diesjährigen Wirbelsturm-Saison im Atlantik, die von Juni bis November dauert, haben sich bereits so viele starke Stürme gebildet, dass die 21 Namen aufgebraucht sind, die in alphabetischer Reihenfolge dafür vorgesehen waren. Die Meteorologen haben deshalb auf das griechische Alphabet zurückgegriffen, was zuletzt 2005 passiert war.
- Nachrichtenagentur dpa