"Es ist nichts schönzureden" So hoch war die Zahl der Kirchenaustritte noch nie
Die katholische Kirche verzeichnet einen neuen Negativrekord an Austritten. Das sei Zeugnis einer "tiefgreifenden Krise", so der Chef der Bischofskonferenz.
Im vergangenen Jahr sind so viele Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten wie noch nie. 359.338 Katholiken kehrten ihrer Kirche allein 2021 den Rücken, wie die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Montag in Bonn mitteilte. Das ist ein neuer Negativrekord. "Für uns ist das die bisher höchste Zahl", sagte DBK-Sprecher Matthias Kopp. Die katholische Kirche zählte noch 21.645.875 Mitglieder – das macht 26 Prozent der Gesamtbevölkerung aus.
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Der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing zeigte sich "zutiefst erschüttert über die extrem hohe Zahl von Kirchenaustritten". Die Zahl sei Zeugnis einer "tiefgreifenden Krise, in der wir uns als katholische Kirche in Deutschland befinden", sagte er. "Es ist nichts schönzureden."
2020 hatten mit 221.390 Menschen noch deutlich weniger Katholiken die Kirche verlassen, 2019 – im Jahr vor Corona – lag die Zahl nach DBK-Angaben bei 272.771.
- Nachrichtenagentur dpa