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"Reisen Sie nicht" - RKI: Corona-Lage weiterhin kritisch


Fallzahlen des RKI
RKI: Corona-Lage weiterhin kritisch

Von dpa
Aktualisiert am 22.12.2020Lesedauer: 3 Min.
Befürchtet, dass sich durch die Feiertage das Infektionsgeschehen noch weiter anspannen könnte: RKI-Präsident Lothar Wieler.Vergrößern des Bildes
Befürchtet, dass sich durch die Feiertage das Infektionsgeschehen noch weiter anspannen könnte: RKI-Präsident Lothar Wieler. (Quelle: Stefanie Loos/AFP POOL/dpa./dpa)

Berlin (dpa) - Angesichts der weiterhin kritischen Corona-Lage ruft das Robert Koch-Institut (RKI) alle Bürger eindringlich dazu auf, über Weihnachten Kontakte zu vermeiden.

"Wir befürchten, dass sich durch die Feiertage das Infektionsgeschehen noch weiter anspannen könnte", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Er bat: "Reisen Sie nicht." Wenn möglich, solle man einfach zu Hause bleiben und die Festtage nur im kleinsten Kreis verbringen. Treffen sollten möglichst auf dieselben wenigen Teilnehmer beschränkt werden, und das möglichst draußen. Knapp eine Woche nach Beginn zusätzlicher Corona-Beschränkungen ist das Infektionsgeschehen vorerst ungebremst.

Derzeit verschlechtere sich die Situation weiter, erläuterte Wieler. "Wenn wir die Zeit des Lockdowns durch unsere Achtsamkeit optimal nutzen, dann bringen wir die Zahlen schneller runter." Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen stieg nun aber im Bundesschnitt nochmals auf den Höchstwert von 198, wie das RKI am Dienstag bekanntgab. Bund und Länder wollen diesen Wert auf unter 50 drücken. Aktuell liegen allein sechs Länder auf oder über der Marke von 200, darunter Sachsen mit 427. Der verschärfte Lockdown mit zusätzlichen Schließungen soll vorerst bis 10. Januar andauern.

"Tatsächlich stehen uns einige schwere Wochen bevor. Wir sollten sie nicht noch schwerer machen", sagte der RKI-Präsident. "Wenn sich in ganz Deutschland Menschen aus verschiedenen Regionen treffen, dann kann sich das Virus noch schneller ausbreiten." Dass noch Tausende reisten, auf Flughäfen in Reihe stünden und sich drängelten, sei für ihn "schwer nachvollziehbar". Das Virus komme in der gesamten Bevölkerung in allen Altersgruppen und überall in Deutschland vor. In vielen Altenheimen gebe es schwere Ausbrüche mit Todesfällen. Manche Kliniken müssten Notprogramme fahren, um alle Akutpatienten behandeln zu können. Ärzte und Fachpersonal fielen selbst wegen Corona aus.

Er sei glücklich, dass kurz nach Weihnachten erste Impfungen kommen könnten, sagte Wieler. Dies werde jedoch erst einmal nichts an der Gesamtsituation ändern. Es werde noch lange dauern, bis die Mehrheit der Menschen in Deutschland geimpft sei. "Umso wichtiger ist es, die Infektionszahlen zu senken und dauerhaft niedrig zu halten, damit wir im neuen Jahr so bald wie möglich ein gewisses Maß an Normalität wieder erlangen können."

Nach der am Montag erfolgten EU-Zulassung sollen erste Auslieferungen des Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech an diesem Mittwoch starten. Bis Ende des Jahres stünden 12,5 Millionen Dosen für die EU bereit, teilte Geschäftsvorstand Sean Marett mit. Die Impfdosen werden derzeit im Werk des US-amerikanischen Biontech-Partners Pfizer im belgischen Puurs gelagert. Dort werden Ausgangsstoffe, die in den verschiedenen Produktionsstätten von Biontech hergestellt werden, weiterverarbeitet und abgefüllt.

Deutschland soll an diesem Samstag (26. Dezember) die erste Lieferung bekommen, und zwar mit 151 125 Dosen. Insgesamt sollen es noch bis Jahresende mehr als 1,3 Millionen Dosen sein, die an die Länder geliefert und an Impfteams verteilt werden. Im Januar sollen nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) jede Woche mindestens weitere 670.000 Dosen kommen. Er bekräftigte, dass die Impfungen am Sonntag (27. Dezember) losgehen sollen. Dann würden die ersten Pflegebedürftigen geimpft.

Wegen einer neuen Variante des Coronavirus schränkt Deutschland den Reiseverkehr aus Großbritannien und Südafrika weiter ein. Die Passagierbeförderung von dort per Flugzeug, Schiff, Bahn oder Bus in die Bundesrepublik ist Transportunternehmen seit Dienstag weitgehend verboten, wie eine Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums festlegt. Sie gilt bis 6. Januar. Ressortchef Jens Spahn (CDU) erklärte auf Twitter, dies erfolge "als Vorsichtsmaßnahme", bis man mehr über die berichteten Virus-Mutationen in beiden Ländern wisse.

Seit Montag sind schon fast alle Flüge aus Großbritannien nach Deutschland bis 31. Dezember untersagt. Menschen mit Wohnsitz und Aufenthaltsrecht in Deutschland dürfen der neuen Verordnung zufolge von Verkehrsunternehmen ab 1. Januar aus Großbritannien und Südafrika befördert werden. Dafür geplante Flüge sind aber beim Bund drei Tage vorher anzuzeigen und zu genehmigen.

Wer nach Deutschland kommt und sich in den letzten zehn Tagen vor der Einreise in Großbritannien oder Südafrika aufgehalten hat, muss jetzt auch ein negatives Corona-Testergebnis dabei haben. Ein vorheriger Test im Ausland darf höchstens 48 Stunden zurückliegen, sonst muss ein Test bei der Einreise in Deutschland gemacht werden.

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