Hunderte Notrufe im Westen Unwetter sorgt für Überflutung und Brände
Im Westen Deutschlands hat ein Unwetter Hagel, Starkregen und Blitze gebracht. In Aachen stand das Wasser hoch auf den Straßen. Blitzeinschläge sorgten für Brände und Stromausfälle.
Ein schweres Unwetter ist in der Nacht zum Montag über die Eifel und angrenzende Regionen hinweggefegt. In Aachen wurden Einsatzkräfte zu überschwemmten Straßen, vollgelaufenen Kellern und von Hagel und Wind beschädigten Dächern gerufen, wie ein Polizeisprecher sagte. Über 320 Notrufe seien in gut einer Stunde alleine in der Leitstelle der Aachener Polizei eingegangen. In Haren und Aurich rückte die Feuerwehr wegen Bränden nach Blitzeinschlägen aus. Menschen sind nach ersten Informationen der Behörde aber nicht zu Schaden gekommen.
In Stolberg bei Aachen musste der Europatunnel gesperrt werden. "Da steht komplett das Wasser drin", sagte der Sprecher. Die Polizei rechnete damit, dass der Tunnel frühestens am Morgen freigegeben werde. Andere Straßen wurden durch Schlamm unbefahrbar. Am Vormittag sollen die Straßen gereinigt werden.
Hagel und Starkregen
Das Unwetter war wie ein Sommergewitter aus Südfrankreich, Luxemburg und Belgien hergezogen. Hagel und Starkregen seien auch das, "was im Sommer typischerweise die Gewitter ausmacht", sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes. Besonders der Westen Niedersachsens war in der Nacht auch von starkem Regen und Hagel betroffen. Die Sturmböen erreichten dort eine Geschwindigkeit von bis zu 75 Kilometer pro Stunde.
Im niedersächsischen Haren verursachte ein Blitz einen Schwelbrand in einem Einfamilienhaus. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Auch in Aurich schlug in einem Gebäude ein Blitz ein. Im Dachstuhl entwickelte sich ein kleinerer Brand, der von den Einsatzkräften gelöscht wurde. In dem Gebäude hielt sich niemand auf. In der Gemeinde Zemmer in Rheinland-Pfalz sei der Strom ausgefallen, weil ein Blitz die Hochspannungsleitung zerstört habe, sagte der Polizeisprecher in Trier.
Seit dem späten Sonntagabend hat es auch Feuerwehreinsätze in und nahe der Südeifel gegeben. Ein Polizeisprecher in Trier sagte, das Unwetter ziehe "einmal quer über die Eifel". Auf der Bundesstraße 418 seien bei Wintersdorf Bäume umgestürzt. Die Straße wurde gesperrt und sollte frühestens am Morgen wieder freigegeben werden.
Auch am Niederrhein gab es Einsätze von Polizei und Rettungskräften. Ein paar Bäume seien auf Straßen gestürzt, sagte ein Sprecher der Polizei im Kreis Viersen. Ansonsten sei das Unwetter dort eher "glimpflich" verlaufen. Auch im Rhein-Kreis-Neuss sei es ruhig geblieben, erklärte ein Polizeisprecher.
Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor vor schweren Gewittern in Rheinland-Pfalz, Saarland und Teilen Nordrhein-Westfalens gewarnt. Im Saarland sei man "glimpflich" davongekommen, sagte ein Polizeisprecher. Bis dahin sei der größte gemeldete Schaden ein umgestürzter Baum im Kreis Merzig-Wadern gewesen.
- dpa