Heftiger Wintereinbruch Massive Verkehrsbehinderungen durch Schnee und Eis
Schnee und Eis haben in Deutschland auch zum Wochenbeginn zu Staus, Unfällen, Verspätungen und Ausfällen geführt. Auf den Autobahnen verursachten liegengebliebene Autos und Lastwagen vielerorts massive Verkehrsbehinderungen.
Unfallserie mit Verletzten
Auf der A2 bei Lehrte und der A7 bei Mellendorf kam es am Montagmorgen zu einer Serie von Unfällen mit Schwerverletzten. Die A7 musste in Richtung Hamburg voll gesperrt werden. Längere Staus waren die Folge.
Eingeschränkter Zugverkehr
Bei der Bahn gab es am Montag erneut Probleme. "Wir haben bundesweit Störungen", sagte ein Bahnsprecher in Berlin. Das führe immer wieder zu Verspätungen. "Wir fahren aber deutlich besser als gestern." Die Gründe für die Störungen seien vielfältig. Mal fielen Signalanlagen aus, mal ließen sich Weichen nicht stellen, mal seien Loks nicht fahrbereit. Verspätungen wurden am Montagvormittag unter anderem von der Strecke Hamburg-Hannover gemeldet. Dort behindern zudem Bauarbeiten den Zugverkehr.
Eurostars fahren auch heute nicht
Unterdessen dauert das Chaos bei Eurostar weiter an. Nach dem Ausfall mehrerer Lokomotiven am Wochenende teilte das Unternehmen am Sonntag auf seiner Internetseite mit, dass auch am Montag kein Zug fahren werde. Für Montagabend um 19 Uhr kündigte Eurostar neue Fahrplan-Informationen an. Zugleich vermied Eurostar jede Vorhersage über einen planmäßigen Zugverkehr am Dienstag. In der Nacht zum Samstag hatten 2000 Menschen stundenlang in feststeckenden Zügen unter dem Ärmelkanal ausharren müssen. Der Ausfall der Eurostar-Züge löste im Weihnachtsreiseverkehr zwischen Frankreich und Großbritannien Chaos aus. Nach dem Ausfall weiterer Lokomotiven bei Testfahrten im Tunnel, entschied das Unternehmen am Sonntagabend, weiterhin keine Züge fahren zu lassen. Auch in Bulgarien und Spanien haben Schnee und Eisglätte den Verkehr am Montag weiterhin erschwert.
VorhersageDas Wetter in Europa
Überblick Aktuelle Wetter-Themen
991 Unfälle in NRW
Die Autobahnen 1 und 45 im schwer eingeschneiten Nordrhein-Westfalen wurden stellenweise wegen Glätte vorübergehend gesperrt. Es kam zu kilometerlangen Staus. Nach der Kollision eines Autos mit einem Laster auf der Autobahn 30 bei Osnabrück blieb die Fahrbahn Richtung Rheine zunächst gesperrt. Das Auto brannte völlig aus, der Autofahrer kam mit leichten Verletzungen davon. Insgesamt kam es laut der Landesleitstelle der Polizei Nordrhein-Westfalen zwischen Sonntag- und Montagfrüh zu 991 Unfällen mit 47 Leichtverletzten und fünf Schwerverletzten. Mittlerweile habe sich die Lage auf den Autobahnen in NRW etwas entspannt.
Lastwagen stellen sich quer
Starker Schneefall behinderte zu Wochenbeginn auch den Verkehr in Bayern teils erheblich. Auf mehreren Autobahnen stellten sich an Steigungen Lastwagen quer. Am stärksten betroffen war die A8 München-Salzburg. Am Irschenberg musste der Verkehr zeitweise angehalten werden, um Platz für die Räum- und Streufahrzeuge der Autobahnmeistereien zu machen. Nach Auskunft des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim gab es auch auf Bundes- und Staatsstraßen zahlreiche Unfälle, die jedoch nach einer ersten Bilanz weitgehend glimpflich verliefen. Auch im Allgäu gab es starke Schneefälle und mehrere Unfälle.
Überwiegend Blechschäden
Auf glatten Straßen ereigneten sich ebenso in Franken und in Ostbayern in der Nacht zum Montag zahlreiche Unfälle. Doch auch in diesen Fällen blieb es überwiegend bei Blechschäden. In der südlichen Oberpfalz krachte es in den Abendstunden mehr als 20 Mal. Unfallschwerpunkte waren die Landkreise Neumarkt, Regensburg und Cham. Zehn Unfälle ereigneten sich auf der A3 Nürnberg-Passau zwischen Nittendorf und Velburg sowie auf der Autobahn 93 Holledau-Regensburg im Bereich Regensburg. Allein in Oberfranken kam es zwischen 18 und 1 Uhr zu knapp 30 Unfällen.
Flüge in Frankfurt gestrichen
Am Frankfurter Flughafen hat sich der Flugbetrieb am Montag nach dem durch die starken Schneefälle bedingten Verkehrschaos wieder langsam normalisiert. Dennoch wurden erneut rund 40 Flüge gestrichen, wie ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport sagte. Zudem sollte es den ganzen Tag über zu Verspätungen kommen. Am Sonntag waren mehr als 200 Flüge ausgefallen. Der Flughafen rechnet mit weiteren Schwierigkeiten wegen des Wetters im Laufe des Tages.
Ihre schönsten Wetterbilder
Ausgedünnter Flugplan
Der Düsseldorfer Flughafen konnte seinen Betrieb nach den starken Schneefällen vom Wochenende am Montagmorgen wie gewohnt um sechs Uhr aufnehmen. Wie ein Sprecher des Flughafens mitteilte, lief der Flugverkehr "den Wetterverhältnissen entsprechend gut". Eine der beiden Startbahnen werde wieder genutzt. "Wir kriegen den Flugverkehr im Moment bewältigt", sagte der Sprecher am frühen Montagmorgen. "Aber wir haben noch einen ausgedünnten Flugplan", hieß es weiter.
Wasserohre platzten wegen Kälte
Die Feuerwehren mussten häufiger wegen geplatzter Wasserrohre ausrücken. In Düsseldorf standen Bühnen des Schauspielhauses unter Wasser, im saarländischen Neunkirchen lief der Modemarkt eines Einkaufszentrums voll. Die klirrende Kälte erschwerte außerdem die Löscharbeiten der Feuerwehren. "Jeder Tropfen Wasser war sofort Eis", sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr im schleswig-holsteinischen Wedel bei Hamburg nach einem Einsatz.
Quelle: dpa, AFP